Freitod - Weblog zum Selbstmord [mit unsäglich origineller GIF-Animation] |
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Mittwoch, 26. Februar 2003
Ausgekocht Die Feinschmecker-Nation ist noch immer fassungslos. Wie konnte es dazu kommen, dass der beliebte Spitzenkoch Bernard Loiseau keinen Ausweg mehr sah, sich den Lauf eines Jagdgewehres in den Mund schob und abdrückte? Ganze Seiten widmet die französische Presse dem spektakulären Tod des 52-Jährigen. Hatte er sich mit seinem großen Koch- und Hotelier-Unternehmen zu viel zugemutet? [Mehr]
Dostoevskij,
26.02.03, 16:57 ,
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Dienstag, 25. Februar 2003
Themensammlung zum Freitod Zwar habe ich sie alle schon einmal in diesem Weblog gepostet; trotzdem gestaltete ich innerhalb meines Leipziger Bücherlei zwei spezielle Sammeldateien rund um den Freitod: Informatives rund um den Suizid sowie Fundstücke aus Büchern und Zeugnissen. Keep reading, Markus Kolbeck
Dostoevskij,
25.02.03, 16:42 ,
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Sonntag, 16. Februar 2003
Diogenes Wie Diogenes den Alexander habe ich das Leben nur gebeten, es möge mir aus der Sonne gehen. [Fernando Pessoa: Das Buch der Unruhe, S. 117 (85)]
tera,
16.02.03, 11:00 ,
Belletristik
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Donnerstag, 13. Februar 2003
David Humes Meinung In seinem 'Essay on Suicide' erklärt David Hume, daß der Freitod die göttliche Vorsehung nicht durchkreuzt und deshalb auch kein Verbrechen gegen Gott sein kann. Wenn ein Eingriff in die Gesetze der Natur eine Sünde wäre, dann müßte jede Einmischung in die Natur frevelhaft sein - nicht nur die Selbsttötung. Auch die Erhaltung der Gesundheit, der Bau von Häusern, die Landwirtschaft oder die Seefahrt wären dann verwerflich. Ein Mensch kann mit seiner Selbsttötung auch kein Unrecht gegen die Gesellschaft begehen. Er fügt ihr keinen Schaden zu, erklärt Hume; er hört lediglich auf, ihr nützlich zu sein. "Nehmen wir einmal, es stünde nicht mehr länger in meiner Macht, die Interesse der Gesellschaft zu fördern und ich würde in zunehmende, Maße eine Last für sie, ja mein Zustand würde sogar andere daran hindern, der Gesellschaft viel nützlicher zu sein als sie es jetzt de facto sind: Wäre dann mein freiwilliger Tod nicht etwas, was gerade die Interessen der Gesellschaft fördert?" (Gerd Mischler: Von der Freiheit, sein Leben zu lassen, S. 74f.)
Dostoevskij,
13.02.03, 08:51 ,
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Mittwoch, 12. Februar 2003
Forumsdiskussion: Treibt Hesse in den Selbstmord?.
Dostoevskij,
12.02.03, 21:59 ,
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Dienstag, 11. Februar 2003
So oder so Ein mittelloser armer Hund, der nicht genug Geld für die Bestattung hinterlassen hat, mag vielleicht vom Friedhof ausgeschlossen werden, aber Selbstmord durch eine Pistole mit vornehmen Ziergriff oder einen Degen mit pariserischem Heft qualifiziert den artigen Besitzer für einen plötzlichen Tod und verleiht ihm das Anrecht auf ein prunkvolles Begräbnis und ein seine Tugenden zur Schau stellendes Denkmal in der Westminster Abbey. (anonymer Autor in der Zeitschrift Connoisseur, 1755)
Dostoevskij,
11.02.03, 20:37 ,
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"dr. death" stellt neues gerät zur sterbehilfe vor maschineller erstickungstod "die maschine produziert reines kohlenmonoxid für einen menschen, der leidet und entschieden hat, sein leiden zu beenden", erklärte nitschke seine erfindung. die maschine ermögliche einen friedlichen tod. das gerät könne auch sauerstoff produzieren und damit für therapeutische zwecke eingesetzt werden. daher könne sie nicht verboten werden. [t-online]
tera,
11.02.03, 15:42 ,
Wissenschaft
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Sonntag, 9. Februar 2003
Acht Tage Sperrfrist Voltaire (François Marie Arouet, 1694-1778) erkennt den Entschluß eines Mitmenschen an, sein Leben zu lassen. In seiner Philosophie setzt der Freund Friedrichs des Großen jedoch alles daran, damit dieses "grausame" Vorhaben nicht ausgeführt wird. im 'Dictionnaire Philosophique' schlägt Voltaire körperliche Ertüchtigung, Musik, die Jagd, Theaterbesuche und die Gesellschaft einer liebenswerten Frau als Mittel gegen den Freitod vor. Zwischen der Entscheidung, sich selbst zu töten, und der Ausführung des Vorhabens soll der Selbstmörder unter allen Umständen acht Tage Zeit vergehen lassen. Wenn er nach einer Woche des Wartens immer noch sterben will, dann kann sich der Selbsterhaltungstrieb des einzelnen wirklich nicht mehr gegen den Todeswunsch durchsetzen.
Dostoevskij,
09.02.03, 14:13 ,
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Dienstag, 4. Februar 2003
Kleists Abschied Ich kann nicht sterben, ohne mich zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allem andern, meine teuerste Ulricke, mit Dir versöhnt zu haben... die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war... möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und aussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich. (Heinrich von Kleist kurz vor dem frei gewählten Tod)
Dostoevskij,
04.02.03, 13:56 ,
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Montag, 3. Februar 2003
Das Buch der Unruhe Und über die Brüstung gelehnt und den Tag genießend, erfüllt nur ein einziger Gedanke im mannigfaltigem Raum über der Stadt meine Seele - der innere Wille zu sterben, zu enden, nicht mehr das Licht über irgendeiner Stadt zu erblicken, nicht zu denken, nicht zu fühlen, den Lauf der Sonne und der Tage wie Einwickelpapier hinter mir zu zurückzulassen und wie einen schweren Anzug neben dem großen Bett die unfreiwillige Anstrengung des Daseins abzulegen. [Fernando Pessoa: Das Buch der Unruhe, S. 109 (77)]
tera,
03.02.03, 12:39 ,
Belletristik
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Sonntag, 2. Februar 2003
Flaubert: November Da erschien mir der Tod schön. Ich habe ihn immer geliebt. Als Kind wünschte ich ihn mir aus Neugierde herbei, um zu wissen, wie es in den Gräbern aussieht und was für Träume jener Schlummer birgt. Ich erinnere mich, oft den Grünspan von alten Sousstücken abgekratzt zu haben, um mich damit zu vergiften. Ich versuchte, Nadeln zu verschlucken, mich der Bodenluke zu nähern, um mich auf die Straße zu stürzen... Wenn ich daran denke, daß fast alle Kinder es ebenso machen, daß sie sich bei ihren Spielen zu entleiben suchen, sollte ich daraus nicht schließen, daß der Mensch trotz allem den Tod mit verzehrender Leidenschaft liebt? Er weiht ihm alles, was er schafft, er ist aus ihm geboren und kehrt zu ihm zurück. Solange er lebt, denkt er nur an ihn, er trägt seinen Keim im Körper und den Wunsch danach im Herzen. (Gustav Flaubert: November, S. 36)
Dostoevskij,
02.02.03, 11:46 ,
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Freitod im Mittelalter Insgesamt bringen sich während des Mittelalters dreimal mehr Männer um als Frauen. Die meisten von ihnen erhängen oder ertränken sich, greifen zum Messer oder stürzen sich von den Brücken oder in Schluchten. Die meisten Menschen nehmen sich im März und April sowie im Juli das Leben. In diesen Monaten wirken sich die Entbehrungen der Fastenzeit und die harten Anstrengungen der Feldarbeit am stärksten auf die bäuerliche Gesellschaft aus - menschlicher Organismus und psychische Widerstandskräfte sind geschwächt. Im Wochenverlauf kommt es montags und freitags zu besonders vielen Selbsttötungen. An Montagen könnte die Abneigung vor einer neuen Arbeitswoche im Dienste weltlicher und geistlicher Herrn Menschen in den selbstbestimmten Tod treiben; am Freitag könnte es die Atmossphäre von Reue und Buße sein, die den Sterbewilligen dazu motiviert, seinem Leben ein Ende zu setzen. Der Suizid häuft sich nicht nur zu bestimmten Jahreszeiten und Wochentagen; zwei Drittel der Selbstötungen finden zwischen Mitternacht und Morgengrauen statt. Der mittelalterliche Mensch läßt sein Leben in den einsamsten Stunden des Tages. (Gerd Mischler: Von der Freiheit, sein Leben zu lassen, S. 54)
Dostoevskij,
02.02.03, 11:45 ,
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Sonntag, 26. Januar 2003
Aus profanem Anlass 1720 kommt es in Paris und London zur ersten Finanzkrise der Neuzeit. Im Sommer des Jahres steigen die Aktienkurse der mit der Karibik handeltreibenden South Sea Company in schwindelerregende Höhen. Im August platzen die Spekulationen. Der Wert der Aktien fällt ins Bodenlose. Unzählige Privatinvestoren, Ladenbesitzer, Kaufleute, Grundbesitzer, Handwerker und Dienstboten hatten sich an den Spekulationen beteiligt und riesige Gewinne erwartet. Jetzt sind sie bankrott. Allein in London steigt die Zahl der Selbsttötungen von 27 Fällen 1720 auf 52 im darauffolgenden Jahr. In einer einzigen Januarwoche nehmen sich sechs Menschen in der englischen Hauptstadt das Leben. (Gerd Mischler: Von der Freiheit, sein Leben zu lassen, S. 84)
Dostoevskij,
26.01.03, 12:15 ,
Wirtschaftlicher Ruin
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