Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 
Montag, 3. März 2003


Verhinderter Selbstmörder

Eine rumänische Seilfabrik bekommt eine Klage an den Hals von einem verhinderten Selbstmörder: Der Strick, mit dem er sich aufhängen wollte, habe nichts getaugt. "Nicht einmal sterben kann man in diesem Land", jammerte Viktor Dodoi der rumänischen Tageszeitung "Adevarul" vor. Verwandte hatten den 45–Jährigen im Garten gefunden, an einem Seil am Baum erhängt. Da er noch lebte, schnitten sie das Seil kurzer Hand durch und brachten Dodoi ins Krankenhaus. Dort regte sich der 45–jährige fürchterlich darüber auf, dass er noch lebte und kündigte der Zeitung an, er werde jetzt offiziell gegen die Seilfabrik Klage einreichen lassen, weil sich der Strick so leicht habe durchschneiden lassen. [X]



Selbstmordrisiko

Kinder allein erziehender Elternteile unternehmen doppelt so häufig Selbstmordversuche, verletzen sich oder werden drogenabhängig. Das ergab eine umfangreiche schwedische Studie. Das verdoppelte Selbstmord- und Drogenrisiko bleibt auch bestehen, wenn man nur Kinder in ähnlichen sozialen und ökonomischen Verhältnissen vergleicht, schreibt die Studienleiterin Gunilla Ringbäck Weitoft in dem Fachmagazins "The Lancet". Die Forscherin der schwedischen Nationalen Gesundheitsbehörde hatte Todesstatistiken und Krankendaten von Kindern aus den 90er Jahren verglichen. Insgesamt gingen in die Studie Daten von 65 000 Kindern allein erziehender Eltern und 920 000 Kindern aus Haushalten mit zwei Elternteilen ein. Die Gründe für die Unterschiede in den Lebenswegen der Kinder konnte die Studie nicht klären. Für Ringbäck Weitoft ist jedoch nahe liegend, dass allein erziehende Elternteile weniger Zeit und Geld für familiäre Dinge haben und die Kinder daher oftmals problembeladener aufwachsen. [X]


Samstag, 1. März 2003


Das Recht auf einen reibungslosen Selbstmord

Suicidal man sues manufacturers after rope snaps (Ananova). [via Blue's News]

A suicidal man who failed to hang himself because the rope snapped is planning to sue the manufacturers.

According to local daily Libertatea, 45-year-old Victor Dodoi from Botosani in northern Romania, tried to hang himself from the light fitting in his living room.

But the rope broke under his weight and brought the light and part of the ceiling crashing down with him.

Dodoi told the newspaper that he now plans to sue the local company that produces the rope.

He said: "I want to sue them. They have caused me more misery than I felt before."


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Mittwoch, 26. Februar 2003


Selbstmord auf Arbeit

Eine Polizistin hat sich während des Dienstes selbst erschossen. Wie so oft hat niemand eine Erklärung dafür. [Mehr]


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Ausgekocht

Die Feinschmecker-Nation ist noch immer fassungslos. Wie konnte es dazu kommen, dass der beliebte Spitzenkoch Bernard Loiseau keinen Ausweg mehr sah, sich den Lauf eines Jagdgewehres in den Mund schob und abdrückte? Ganze Seiten widmet die französische Presse dem spektakulären Tod des 52-Jährigen. Hatte er sich mit seinem großen Koch- und Hotelier-Unternehmen zu viel zugemutet? [Mehr]


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Dienstag, 25. Februar 2003


Themensammlung zum Freitod

Zwar habe ich sie alle schon einmal in diesem Weblog gepostet; trotzdem gestaltete ich innerhalb meines Leipziger Bücherlei zwei spezielle Sammeldateien rund um den Freitod: Informatives rund um den Suizid sowie Fundstücke aus Büchern und Zeugnissen. Keep reading, Markus Kolbeck


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Sonntag, 16. Februar 2003


Diogenes

Wie Diogenes den Alexander habe ich das Leben nur gebeten, es möge mir aus der Sonne gehen. [Fernando Pessoa: Das Buch der Unruhe, S. 117 (85)]


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Donnerstag, 13. Februar 2003


David Humes Meinung

In seinem 'Essay on Suicide' erklärt David Hume, daß der Freitod die göttliche Vorsehung nicht durchkreuzt und deshalb auch kein Verbrechen gegen Gott sein kann. Wenn ein Eingriff in die Gesetze der Natur eine Sünde wäre, dann müßte jede Einmischung in die Natur frevelhaft sein - nicht nur die Selbsttötung. Auch die Erhaltung der Gesundheit, der Bau von Häusern, die Landwirtschaft oder die Seefahrt wären dann verwerflich. Ein Mensch kann mit seiner Selbsttötung auch kein Unrecht gegen die Gesellschaft begehen. Er fügt ihr keinen Schaden zu, erklärt Hume; er hört lediglich auf, ihr nützlich zu sein. "Nehmen wir einmal, es stünde nicht mehr länger in meiner Macht, die Interesse der Gesellschaft zu fördern und ich würde in zunehmende, Maße eine Last für sie, ja mein Zustand würde sogar andere daran hindern, der Gesellschaft viel nützlicher zu sein als sie es jetzt de facto sind: Wäre dann mein freiwilliger Tod nicht etwas, was gerade die Interessen der Gesellschaft fördert?" (Gerd Mischler: Von der Freiheit, sein Leben zu lassen, S. 74f.)


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Mittwoch, 12. Februar 2003


Forumsdiskussion:

Treibt Hesse in den Selbstmord?.


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Dienstag, 11. Februar 2003


So oder so

Ein mittelloser armer Hund, der nicht genug Geld für die Bestattung hinterlassen hat, mag vielleicht vom Friedhof ausgeschlossen werden, aber Selbstmord durch eine Pistole mit vornehmen Ziergriff oder einen Degen mit pariserischem Heft qualifiziert den artigen Besitzer für einen plötzlichen Tod und verleiht ihm das Anrecht auf ein prunkvolles Begräbnis und ein seine Tugenden zur Schau stellendes Denkmal in der Westminster Abbey. (anonymer Autor in der Zeitschrift Connoisseur, 1755)


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"dr. death" stellt neues gerät zur sterbehilfe vor

maschineller erstickungstod "die maschine produziert reines kohlenmonoxid für einen menschen, der leidet und entschieden hat, sein leiden zu beenden", erklärte nitschke seine erfindung. die maschine ermögliche einen friedlichen tod. das gerät könne auch sauerstoff produzieren und damit für therapeutische zwecke eingesetzt werden. daher könne sie nicht verboten werden. [t-online]


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Sonntag, 9. Februar 2003


Acht Tage Sperrfrist

Voltaire (François Marie Arouet, 1694-1778) erkennt den Entschluß eines Mitmenschen an, sein Leben zu lassen. In seiner Philosophie setzt der Freund Friedrichs des Großen jedoch alles daran, damit dieses "grausame" Vorhaben nicht ausgeführt wird. im 'Dictionnaire Philosophique' schlägt Voltaire körperliche Ertüchtigung, Musik, die Jagd, Theaterbesuche und die Gesellschaft einer liebenswerten Frau als Mittel gegen den Freitod vor. Zwischen der Entscheidung, sich selbst zu töten, und der Ausführung des Vorhabens soll der Selbstmörder unter allen Umständen acht Tage Zeit vergehen lassen. Wenn er nach einer Woche des Wartens immer noch sterben will, dann kann sich der Selbsterhaltungstrieb des einzelnen wirklich nicht mehr gegen den Todeswunsch durchsetzen.


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Dienstag, 4. Februar 2003


Kleists Abschied

Ich kann nicht sterben, ohne mich zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allem andern, meine teuerste Ulricke, mit Dir versöhnt zu haben... die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war... möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und aussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich. (Heinrich von Kleist kurz vor dem frei gewählten Tod)


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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