Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 
Freitag, 28. November 2014


Phaidra / Phädra

"Phaidra wird von Aphrodite verzaubert, wodurch sie sich in ihren Stiefsohn Hippolytos verliebt. Dieser weist ihre Liebe zurück. Phaidra begeht daraufhin Selbstmord, hinterlässt vorher jedoch auf einem Täfelchen die falsche Beschuldigung, Hippolytos habe ihr nachgestellt..."


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Donnerstag, 27. November 2014


"Der Suizid – ein gesellschaftliches Phänomen"

ist der Titel der Masterarbeit von mag. iur. Michael Hafner im Studiengang Kriminalistik an der Universität Bern aus dem Jahr 2006 (pdf 114 Seiten).

Sie trägt den Untertitel:

"Eine Untersuchung in den Bezirken Aarau und Kulm (1993-2004) und ein Vergleich mit den Thesen von Emile Durkheim" - Masterarbeit im Rahmen des Kriminologie-Nachdiplomstudiums an der SCIP (School of Criminology, International Criminal Law and Psychology of Law), betreut von Prof. Dr. K.-L. Kunz"

Tatsächlich ist sie ein grundlegender Abriss des Themas Suizid / Selbstmord / Freitod mit der Analyse konkreter Suizide eines regionalen Gebiets und einer grundlegenden Auseinandersetzung mit den Thesen Durkheims auf wissenschaftlichem Niveau, kurz: eine beachtens- und bemerkenswerte Quelle zum Thema dieses Weblogs für alle Interessierte; dafür nimmt man gerne das ein wenig reißerische Deckblatt in Kauf, das ich gerne wiedergebe, um der Arbeit die ihr verdiente Aufmerksamkeit auch hier zukommen zu lassen:


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Mittwoch, 26. November 2014


"Einfach Schwimmen haben sie gesagt" (6)

Blog, Leben in einer psychiatrischen Klinik, in Literatur gegossen.

Sechstes Kapitel - "Danach":

"Mich übermannte bereits das Wort an sich. Danach. Es ging immer einfach weiter. Ganz egal, wie viel Kraft das Davor bereits gekostet hatte, nie gab es eine Pause, nie gab es ein Ende. Nach jedem Danach kam immer ein neues. Und man rannte und hetzte bis es dann irgendwann einfach vorbei war."

-> zuvor.


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Dienstag, 25. November 2014


Psilocybin

ist nicht nur ein wesentlicher Wirkstoff von "Magic Mushrooms", also psychedelisch wirkenden Pilzen, sondern aktuell auch der Ausgangspunkt verschiedener Forschungsprojekte zur Gehirnstruktur und seiner Netzwerkarbeit.

Unter dem Titel "Homological scaffolds of brain functional networks" wurde dazu nun das Ergebnis einer aktuellen Studie veröffentlicht.

Medizinischer Hintergrund ist allerdings ein neuer Ansatz zur Angst- und Depressionsbekämpfung, der seit einigen Jahren vermutet wird, und zunächst vor allem Krebspatienten unterstützen soll.

Die Studie fand in Großbritannien breite Beachtung, offenbar jedoch bislang kaum in Deutschland, obgleich die Ansätze vielversprechend sind (soweit kontrollierte klinische Verabreichung und keine Selbstmedikation erfolgt). (Über den ganz ähnlichen Ansatz einer Studie der New York University wird hier berichtet.)

Robin Carhart-Harris, PhD, einer der forschenden Wissenschaftler und Mitautor der Studie, erläutert sie selbst und ausführlich hier:

Robin Carhart-Harris PhD - Neuroimaging Studies with Psilocybin and MDMA from Stichting OPEN on Vimeo.


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Montag, 24. November 2014


Bunny Suicides

"The Book of Bunny Suicides: Little Fluffy Rabbits Who Just Don’t Want to Live Any More" von Andy Riley.

Rabenschwarzer Humor - hier ein Blick ins Buch.


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Sonntag, 23. November 2014


Alain Turing

Genialer Mathematiker und Informatiker - bestraft wegen Homosexualität.

Foto: Fernrohr/Wikipedia

Postum "begnadigt".


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Samstag, 22. November 2014


Ein schwarzer Hund als Depressionssymbol

"Mein schwarzer Hund - wie ich meine Depression an die Leine legte" (Rezension für die FAZ, Eberhard Rathgeb (2008) und "Mit dem schwarzen Hund leben" (hier die illustrative Brigitte-Werbung) sind zwei Bildergeschichten, mit denen der Autor und Illustrator Matthew Johnstone aus der Not eine Tugend machte, nämlich sein Leben mit Depressionen allgemeinverständlich für selbst Betroffene wie Angehörige in Bilder fasst (und damit vermutlich zugleich inzwischen seinen Lebensunterhalt sichert). Sie geben eine erste Beschreibung der Krankheit, in der sich Betroffene regelmäßig unmittelbar wiederfinden, und im zweiten Büchlein auch für Angehörige ihr Leben mit der fremden "Depression" spürbar und (be-)greifbar wird. Mehr ist es nicht, aber auch nicht weniger.

Der erste Band ist nun als Filmchen gepackt auf dem Youtube-Kanal von Freunde fürs Leben zu sehen:


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Freitag, 21. November 2014


"Ein geglückter Selbstmordversuch"

ist ein Oxymoron, das mir nach der Diskussion mit Viktor Staudt durch den Kopf geschossen ist.


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Donnerstag, 20. November 2014


The Eerie Poetry of Chinese Suicide Victims /

Bewegende Abschieds-Lyrik chinesischer Suizidenten:

"Recently there have been some high-profile cases of suicidal people in China leaving behind poems in place of suicide notes. Some of the poetry has that "my-life-is-a-vortex-of-sorrow" quality you'd expect from someone in the throes of psychic agony, but some is downright literary...", f.e.

" A screw fell to the ground ​ In this dark night of overtime​ ​ Plunging vertically, lightly clinking ​ ​It won't attract anyone's attention ​ ​Just like last time ​ On a night like this ​ ​When someone plunged to the ground."


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Mittwoch, 19. November 2014


"Das Ende der Geduld" - Kirsten Heisig

Ein Film, angelehnt an das Schicksal von Kirsten Heisig, mit Martina Gedeck als Jugendrichterin Kleist:

"Gleich zu Beginn eine Szene, die Charakter und Antrieb der Richterin plausibel machen soll. Kleist liest einer jungen Punkerin mit mütterlicher Strenge die Leviten, das Mädchen bedankt sich mit einem selbst geschriebenen Gedicht - und stürzt sich aus dem Fenster..."

Viele Dramen in einem Leben - über eine Frau, die bisweilen gerne auf "Berliner Jugendrichterin" reduziert wurde (Der Tagesspiegel, Berlin), ein Interview darüber mit Martina Gedeck und mehr.


Dienstag, 18. November 2014


Sprengung

"Vor den Augen von Polizisten hat sich ein Familienvater in seinem Auto in die Luft gesprengt und getötet. Sieben Menschen wurden bei der Explosion am Sonntag im hessischen Homberg (Ohm) nahe Marburg leicht verletzt, darunter zwei Polizisten. „Von dem explodierten Auto ist nichts mehr da. Der Motorblock flog 30 Meter weit“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Keller" - eine Selbsttötung, die nicht nur die Familie des Suizidenten außerordentlich belasten dürfte.

Zuhause ist übrigens - unabhängig hiervon - statistisch gesehen der gefährlichste Ort, Opfer eines Kapitalverbrechens zu werden (und das wohl nicht nur für Frauen und Kinder).


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Montag, 17. November 2014


Tukur - Das venezianische Bild

"... als Clara vierzig wurde, stand Carl vor der Türe des Cannstatter Hauses. Er war von einer langen Reise zurückgekehrt, die ihn nach Venedig, Paris, London und Antwerpern geführt hatte, und schenkte ihr zum Geburtstag ein kleines Gemälde, das ein Jahr zuvor in Venedig entstanden war. Es ist ein Nachtbild in biedermeierlicher Manier und zeigt einen elegant gekleideten Herrn im Gehrock und Zylinder, der auf dem Scheitelpunkt einer kleinen Brücke steht und in emphatischer Geste den Mond begrüßt. Mit einem Spazierstock in der Rechten, einem Blumenstrauß in der Linken, einer Nelke am Revers und einer Halsschleife über dem seidenen Gilet bannt ihn Carl in den Lichtstrahl des Trabanten, während die Häuser und Palazzi wie schwarze, aus den Tiefen emporgestiegene Ungeheuer an der Wasseroberfläche des Hintergrundes schlafen. Schaut man näher hin, so entdeckt man im Kanal unter der Brücke dahintreibende Gegenstände: einen Gehrock, einen Spazierstock, einen Blumenstrauß, eine blaue Halsschleife, eine Nelke, einen Zylinder... Welch fabelhafter Einfall! Carl stellt die Zeit und ihr Vergehen räumlich dar, indem er zwei Bilder in einem malt, zwei zeitlich voneinander abgesetzte Ebenen übereinanderlegt und so von einer Selbstausslöschung erzählt, die als unsichtbare Bewegung dazwischenliegt.

Clara hat das Wiedersehen tief erschüttert; unter Tränen fleht sie ihn an, wenigstens bis zum nächsten Morgen zu bleiben, doch er lehnt ab und besteigt noch selbigen Tags die Postkutsche nach München. Er wird sie nie wiedersehen, denn eine Wpche später wirft sich Clara von der Wilhelmsbrücke in den Neckar und ertrinkt."

Ulrich Tukur, Die Seerose im Speisesaal, Venezianische Geschichten, S.71 f., List-Verlag 2008.

Das Bild war danach Auslöser des Songs "Vecchio Frack" von Domenico Modugno:

hier der Text mit einer rudimentären, aber gleichwohl noch verständlichen Übersetzung.

Ulrich Tukur hat ihn übrigens auch selbst eingespielt, und zwar hier auf der CD "Mezzanotte".


Sonntag, 16. November 2014


"Einfach Schwimmen haben sie gesagt" (5)

Blog, Leben in einer psychiatrischen Klinik, in Literatur gegossen.

Fünftes Kapitel - "Kooperation":

"Es waren gerade mal ein paar Stunden vergangen, seit ich bewusst hier war, doch es fühlte sich an, als wäre es schon eine Ewigkeit lang so. Ich hatte keine Ahnung, wie lang ich hier bleiben würde, noch was ich hier in der nächsten Zeit anfangen sollte. Die Zukunft, über die ich mir immer so sehr den Kopf zerbrochen hatte, schien nicht mehr vorhanden zu sein oder jedenfalls nicht problematisch. So als wäre man gerade eingeschult worden und wusste, welches Gerüst für die nächsten Jahre den Rahmen der eigenen Existenz bilden würde. Man hörte einfach auf, seinen Sinn zu hinterfragen."

-> zuvor.


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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