Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 
Dienstag, 6. April 2004


Romeo Dallaire

Wenn Bilder quälend werden - ein Schock fürs Leben:

"The impact of the trauma of Rwanda had physically affected my brain and had put me in a state where there was no capability left of any desire for life, ...".


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Donnerstag, 25. März 2004


Über A.L. Kennedy

Gerne wird auch ihr Selbstmordversuch erwähnt, dabei lässt sich gerade an ihm viel über den Humor der 38-jährigen Schottin erzählen: Mit Anfang 30 hatte A. L. Kennedy ein gebrochenes Herz, eine Schreibblockade und saß schon auf dem Fensterbrett, als von der Straße ein schottisches Volkslied zu ihr drang, "Mhairis Wedding". Zu diesem "besonders misslungenem Beispiel pseudo-keltischer Kitschkost" wollte sie keinesfalls hinunter springen. "Das wäre so, als würden Sie als Deutsche ihrem Leben ein Ende setzen, während die Leute um Sie herum sich mit Sauerkraut bewerfen." Sie stieg vom Fensterbrett und fing wieder an, zu schreiben. [X]


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Samstag, 20. März 2004


Kabarett

In den Hamburger Kammerspielen hatte das Programm kopfüber - Bunter Abend für Selbstmörder des Düsseldorfer Kom(m)ödchens Premiere.


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Sonntag, 14. März 2004


Die hilfreiche Hand

Die Welt: Irgendwann hilft die Heldin einer Mutter, deren Kinder gerade bei einem Selbstmordanschlag getötet wurden, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Halten Sie das für einen mitmenschlichen Akt?

Sibylle Berg: Absolut. Es gibt Situationen im Leben, wo der Tod wirklich die tröstlichste Alternative ist. Und es ist sehr gnädig, dann zu helfen - das ist, wie wenn man einen Kinderwagen in eine Straßenbahn schleppt. [X]


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Freitag, 12. März 2004


Schneeland

"Schneeland" erzählt von der radikalen Liebe zwischen Ina (Julia Jentsch) und Aron (Thomas Kretschmann), die beide tief in Schuld verstrickt sind und gemeinsam versuchen, ihrem Schicksal zu trotzen. Dieser Liebe kommt viele Jahre später die Schriftstellerin Elisabeth (Maria Schrader) in der Schneewüste des schwedischen Hochlandes auf die Spur. Elisabeth, die zum Selbstmord bereit ist, entdeckt dabei die archaische Urgewalt dieser Beziehung und findet ins Leben zurück. [X]


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Abschiedstorte

In der fünften Episode der neuen Internats-Serie "18 - Allein unter Mädchen" beschließt Silke (Paula Birnbaum), sich vor lauter Frust das Leben zu nehmen. Ihre Mitschüler erweisen ihr einen zweifelhaften Freundschaftsdienst und schenken ihr eine "Abschiedstorte" - zu sehen am 15. März 2004 um 22.15 Uhr auf ProSieben. [Weiter]


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Mittwoch, 10. März 2004


Werfel, blaßblaue Frauenschrift

Dieser Frack ist nämlich ein Erbstück. Ein Studienkollege und Budennachbar hat ihn Leonidas testamentarisch hinterlassen, nachdem er sich eines Abends im Nebenzimmer eine Kugel unangekündigt durch den Kopf gejagt hatte. Es geht fast wie im Märchen zu, denn dieses Staatsgewand wird entscheidend für den Lebensweg des Studenten. Der Eigentümer des Fracks war ein "intelligenter Israelit". (So vorsichtig bezeichnet ihn auch in seinen Gedanken der feinbesaitete Leonidas, der den allzu offenen Ausdruck peinlicher Gegebenheiten verabscheut.) Diesen Leuten ging es übrigens in damaliger Zeit so erstaunlich gut, daß sie sich dergleichen luxuriöse Selbstmordmotive wie philosophischen Weltschmerz ohne weiteres leisten konnten. (Franz Werfel: Eine blaßblaue Frauenschrift, S. 12)


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Sonntag, 7. März 2004


Krausser: Schmerznovelle

Im Internet gab es eine Website, auf der Selbstmordaspiranten und solche, die an dem Versuch bereits gescheitert waren, ihre Erfahrungen austauschen konnten. Da wurden saubere und schmerzlose Wege besprochen, ebenso Nachlaß- und Versicherungsfragen, Aspekte der Leichenentdeckung durch Angehörige und vieles mehr. Manche der Chatter beschlossen, sich zu treffen und gemeinsam aus der Welt zu gehen, andere benötigten Hilfe und boten Geld dafür, wieder andere begannen hemmungslos miteinander zu flirten. In einer Rubrik konnte man seine Vorstellung vom Jenseits per Bild präsentieren oder ausformulieren. Das war interessant. Es gab neben dem mehrheitlichen Schwarz in Schwarz auch ganz prächtig ausgemalte, arkadische Idyllen, so daß man sich fragen mußte, was jene Träumer denn noch länger von ihrem Freitod abhielt. Offentsichtlich waren die Urheber jener Schilderungen höchst vernünftige Leute, die ihre Freizeit opferten, um die überbevölkerte Erde durch schwelgerische Visionen ein wenig zu entlasten. Denen gegenüber standen in den Chatrooms verständnisvoll-besorgte Missionare, die Spaß daraus bezogen, Wackelkandidaten weichzureden und zurück ans Ufer des Lebens zu binden. Redeschlachten kamen in Gang, verbissen wurde gekämpft um jede Seele, die sich als gefährdet offenbarte. (Helmut Krausser: Schmerznovelle, S. 100)


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Per Fax angekündigt

...einige Tage Urlaub lagen hinter mir, ein Berg Post vor mir, und genau 121 E-Mails warteten darauf, geöffnet und beantwortet zu werden. Da kam das Fax eines 34-Jährigen: "Bitte seid mir nicht böse, ich kann nicht anders, ich werde aus diesem Leben gehen. Ich habe versagt, meine Wohnung wird morgen zwangsgeräumt." Er habe den letzten Halt durch neue Krankheitsschübe und den Tod seines Hundes verloren. "Einen Neuanfang schaffe ich nicht mehr, erst recht nicht von der Straße aus." Viele Telefongespräche folgten, die Zusammenarbeit mit der Polizei war großartig, sie fanden den Mann rechtzeitig, brachten ihn zu seinem Arzt, der ihn überredete, sich psychologisch behandeln zu lassen. Von Mensch zu Mensch wird versuchen, ihm zu einem Neuanfang zu verhelfen. Das war ein Ausschnitt aus dem Alltag unserer Redaktion. Es grüßt Sie herzlich Ihre Renate Schneider. [X]


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Sonntag, 29. Februar 2004


Gehäufte Suizide in Las Vegas

"Berühmt ist Las Vegas für Kasinos, spektakuläre Hotels und aufregende Shows. Immer wieder kommen jedoch Menschen in die Spielerstadt, die nicht nach dem Jackpot suchen - sie wollen allem ein Ende machen." (Spiegel Online: Leaving Las Vegas)


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Samstag, 21. Februar 2004


Suizidrate unter Soldaten

Etwas dürftig: "Was geschah mit Suellboy?" - SPIEGEL ONLINE - dagegen mehr Substanz zum Thema via wer-weiss-was - "Suizidrate" (aus Forum-Archiv "Militärpolitik").


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Freitag, 20. Februar 2004


Thelen, Insel (2)

Ich mißbillige den Selbstmord, den uns die Schöpfung schließlich in einprägsamen Beispielen vorgelebt hat, nicht. Seine Vorstellung ist mir sogar erhabener als der Tod, der einen Menschen fertigmacht durch einen Blumentopf, der aus der fünften Etage auf seinen Schädel fällt mit demselben Vorwissen Gottes, der auch den fallenden Spatz in den Allplan einbezieht. Jeder Mensch hat das Recht, mit seinem Leben anzufangen, was ihm beliebt; macht er Schluß damit, so ist das seine Sache. Eine andere ist es indessen, ob das seinen Mitmenschen behagt. Die meisten erblicken darin einen Eingriff in die Natur, und wenn das jeder täte - da liegt der Haken. Aus Egoismus will der Mensch, daß auch der andere am Leben bleibe, oder von des Nächsten Hand falle, wenn er zuviel wird. (Albert Vigoleis Thelen: Die Insel des zweiten Gesichts, S. 200)


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Donnerstag, 19. Februar 2004


Vatel

von Roland Joffé - zusammengefasst bei Dieter Wunderlich:

"... Gewissenhaft gibt François Vatel seine Anweisungen für das Fisch-Bankett des letzten Abends. Am nächsten Morgen soll er mit nach Versailles reisen. In der Nacht schreibt er Anne de Montausier einen Abschiedsbrief und bringt sich dann um."


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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