Freitod - Weblog zum Selbstmord [mit unsäglich origineller GIF-Animation] |
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Montag, 26. April 2004
Leere Drohung Nach einer tiefen, letzten Kränkung, mit welcher die Mutter den gemeinen Wortwechsel beim Abendbrot schließlich ausfaucht, verläßt der Vater den gemeinsamen Tisch und schließt sich in sein Zimmer ein. Nicht einmal das Kind, das später zur Versöhnung geschickt wird, erlangt Zutritt. Erst kurz vor Mitternacht kommt er wieder hevor, kleidet sich zum Ausgang an und meldet der Mutter kurz, er haben noch einen Weg vor und zwar jenen zum Wasserwerk, der über eine gewisse Brücke, an einem gewissen Bahndamm entlangführt, wie bekannt. Über die Uhrzeit der Rückkehr wird dunkel getan. Das kleine Mädchen steht dabei und heult erbärmlich gegen den Vater, der sie so grausam auf Nimmerwiedersehn anblickt. Wenn er gegen Morgen den Schlüssel ins Türschloß steckt und Brücke und Schiene ihn noch einmal freigegeben haben, springt Grit aus ihrem Bett und rennt ihm entgegen, klammert sich an seine Hüfte, hängt ihm an die Tasdchen seines Mantels. Dann nimmt er die Kleine auf den Arm und sie lachen beide erlöst. (Botho Strauß: Rumor, S. 98)
Dostoevskij,
26.04.04, 14:36 ,
Belletristik
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Christian Fürchtegott Gellert: Der Selbstmörder O Jüngling, lern aus der Geschichte, Ein Beispiel wohlerzogner Jugend, Den zwang die Macht der schönen Triebe, Fußfällig klagt er ihr sein Leiden. Er reißt den Degen aus der Scheide,
Dostoevskij,
26.04.04, 12:52 ,
Belletristik
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Freitag, 23. April 2004
Depression im Alter Depressionen sind neben Demenzen die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter. Rund fünf Prozent aller Menschen über 65 Jahre leiden daran, wie das Kompetenznetz Depression und Suizidalität in München berichtete. Nach wie vor werde diese Erkrankung aber oft schlicht übersehen. Allzu häufig würden mangelnde Energie und Hoffnungslosigkeit bei betagten Menschen mit dem natürlichen Alterungsprozess erklärt. "Dabei sind Depressionen auch bei älteren Menschen gut behandelbar", erklärte der Sprecher des Kompetenznetzes, Ulrich Hegerl. Werde die Depression nicht erkannt und behandelt, könne dies neben dem persönlichen Leid und zunehmender sozialer Isolierung zu weiteren körperlichen Krankheiten und auch einer erhöhten Mortalität führen. Das Suizidrisiko sei bei älteren Menschen und ganz besonders bei alten Männern deutlich erhöht, betonte Hegerl. Um künftig Depressionen besser und früher entdecken zu können, werden nach Angaben des Experten derzeit in Bayern Altenpflegekräfte besonders geschult. Bundesweit leiden in Deutschland momentan rund vier Millionen Menschen aller Altersstufen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Nur ein Drittel der Betroffenen sucht aber nach Angaben des Kompetenznetzes medizinische Hilfe, und nur zehn Prozent von ihnen erhält eine ausreichende Therapie. 15 Prozent der Betroffenen nehmen sich das Leben. [X]
Dostoevskij,
23.04.04, 22:57 ,
Prophylaxe
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Montag, 19. April 2004
Tote Blume im Wind Wie vom Winde verweht, weit weg, weg von zu Hause, verweht und weggerissen Tränen die im Wind nicht trocknen, Blut, verweht, Angst, Tränen. Verweht wie eine tote Blume der Drang zu sterben weil man weiß man kann nicht mehr leben, weil man hofft Frieden zu finden. TOT
AngelofDarkness,
19.04.04, 21:19 ,
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Mittwoch, 14. April 2004
Suizid ist Todesursache Nummer zwei bei Teenagern "Nach Angaben von Jugendpsychiatern ist Selbstmord die zweithäufigste Todesursache bei den 15- bis 19-Jährigen. „Jedes Jahr nehmen sich mehr als 200 Teenager das Leben“, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) am 14. April gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Dazu kämen 30 bis 40 Suizide von Kindern zwischen zehn und 14 Jahren. Nur bei Unfällen stürben noch mehr junge Menschen als durch Selbstmord." [Ärzteblatt]
Musik-Video entschärft Doch kein Selbstmord auf MTV. Britney Spears verzichtet in ihrem neuen Video auf die umstrittene Badenwannen-Sequenz, in der sie vorgibt, Selbstmord zu begehen. "Statt aufgeschnittener Pulsadern scheint Spears, die sich in dem Video mehr oder weniger selbst zu spielen scheint – als von den Medien gehetzter, unglücklicher Superstar – nun eines der typischen roten Armbänder der jüdischen Mystik-Lehre Kabbala zu tragen, der auch Madonna anhängt." [Mehr]
Dostoevskij,
14.04.04, 17:47 ,
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Steinbeck: Straße der Ölsardinen Er sagte sich, daß er an dem traurigen Vorfall nichts hätte ändern können, aber er wünschte, er hätte es vorher gewußt und hätte versucht zu helfen. Des Menschen Recht, sich den Tod zu geben, war für ihn unbestreitbar; diese Anschauung wurzelte tief in seinem menschlich duldsamen Gemüt. Aber manchmal könnte ein Freund die Ausübung dieses unverletzlichen Rechtes unmöglich machen, dachte er bekümmer. (John Steinbeck: Die Straße der Ölsardinen, S. 12)
Dostoevskij,
14.04.04, 17:36 ,
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Freitag, 9. April 2004
Selbstmord und andere Albernheiten Die Apokalypse liegt längst hinter uns. Die Gorgone war schon da und läßt schön grüßen; mit steinernem Gesicht warten und warten wir hoffnungsfroh, ob nicht vielleicht doch noch etwas nachkommt, ehe die Sinnesorgane komplett zu Granit werden, aber was hätten wir denn davon? Das neugeborene Kind wird indes im Kreißsaal mit einem Konfettiregen empfangen und gekitzelt, damit es lacht. Lach doch. Es wird schon schön werden, wenn du etwas aus deinem Leben machst. In dieser Welt setzt die Vernunft aus und vernichtet sich selbst, sodaß jede Handlung Unsinn ist und nur noch als Symbol dienen kann: Lethargie ist Anarchie und das beste ist immer, gelähmt zu sein." (Quelle: Frank Michler)
unheilpraktiker,
09.04.04, 19:50 ,
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Den Rausch vorgezogen Ich bin ihr verfallen, und du weißt es, wie ich leide, wie ich mich an der Grenze bewege, manchmal mit der Pistole spiele, denn eine Kugel genügt, diesem Elend, das ich für Glück halte, ein Ende zu bereiten, aber dann ziehe ich doch, unvernünftig und nicht verrückt, den roten Ungarn vor, den Rausch und diesen Rest von Hoffnung, Julia zu gewinnen, ihre Liebe zu wecken. (Peter Härtling: Hoffmann oder Die vielfältige Liebe, S. 187)
Dostoevskij,
09.04.04, 19:42 ,
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... aus der unsichtbaren Welt Selbstmord - der letzte Ausweg oder cooler Kick?. Als Unterpunkt dieser skurrilen esoterischen Seite die Frage: Wie kann man Selbstmördern nach ihrem Tode helfen?
Dostoevskij,
09.04.04, 17:44 ,
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Donnerstag, 8. April 2004
Dann lebe ich eben weiter... Robert Lord Clive "von Indien" mißlang es 1744 zweimal, sich zu erschießen. Nach dem zweiten Versuch erklärte er: "Offenbar hat die Vorsehung noch etwas mit mir vor. Dann werde ich eben weiterleben." (Karl Shaw: Die schrägsten Vögel der Welt. Lexikon der Exzentriker, S. 109)
Dostoevskij,
08.04.04, 17:26 ,
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Täter wollte sterben Der nach dem Fünffachmord von Augsburg festgenommene mutmaßliche Täter Ali G. (37) hat in seiner Gefängniszelle in der südtürkischen Stadt Adana einen Selbstmordversuch unternommen. Der Türke schnitt sich mit einem Rasiermesser den Hals auf, Wächter fanden ihn blutüberströmt auf dem Boden seiner Zelle liegend. Der Notarzt stoppte die Blutung. Ein Justizsprecher: "Es besteht keine Lebensgefahr." Ali G. bestreitet bisher, etwas mit dem furchtbaren Verbrechen zu tun zu haben. Die Polizei in Augsburg hat ihn jedoch anhand eines genetischen Fingerabdrucks eindeutig als Täter identifiziert. Er hatte seine Frau (29), seine Stieftochter (7), zwei weitere Familienangehörige und einen Freund erstochen. [X]
Dostoevskij,
08.04.04, 10:01 ,
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Dienstag, 6. April 2004
Killing me softly – Todesarten Todesarten - Künstlerin tot. Kunst gelungen? Wirft der Suizid einer Künstlerin zwangsläufig ein neues Licht auf ihr Werk? Oder wird er vielmehr romantisiert und mit schamloser Neugier ausgeschlachtet? Darüber handelt der im AvivA-Verlag erschienene Band Killing me softly – Todesarten. Fotografisch und literarisch werden darin Wege von Künstlerinnen, die den Freitod gewählt haben, nachempfunden und inszeniert. Porträtiert sind u.a. Ingeborg Bachmann, Sarah Kane, Sylvia Plath, Anne Sexton und Unica Zürn. Weitere Informationen hier und hier.
Dostoevskij,
06.04.04, 10:02 ,
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![]() Hinweis in eigener Sache Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt. Suchen Sie Erste Hilfe, ob selbst oder für eine Freundin oder einen Freund dann probieren Sie diesen Link oder diesen Link (Österreich) aus oder diesen pragmatischen Hinweis: "Nur nicht heute." ![]()
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