Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 
Samstag, 7. Dezember 2002


Cesare Pavese

Gestern hörte ich eine Büchermarktsendung aus dem Jahr 2000 über den italienischen Schriftsteller Cesare Pavese, der sich 1950 mit 42 Jahren umbrachte. Das war genau geplant. Pavese führte seit 1935 Tagebuch, in dem er immer wieder auf Selbstmord zu sprechen kam. Und 1949 hatte er festgestellt, daß er schriftstellerisch gesagt hatte, was zu sagen war. Er zog daraufhin eine negative Bilanz für sein Leben und eben die Konsequenz, mit der er so viele Jahre geliebäugelt hatte.


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Der wunderbarere Massenselbstmord (2)

Zu ergründen war auch, warum der Mensch in der Stunde seines Freitodes das eigene Heim verließ. Und warum er sich dann trotzdem einen geschützten Ort suchte, wie eben jene alte Scheune. Wollte er unbewußt vermeiden, dass in der eigenen Wohnung Unordnung entstand? Der Tod war ja selten ein besonders schönes und sauberes Ereignis. Der Mensch suchte sich eine geschützte Stelle, damit die Leiche, auch die hässliche, nicht unter freiem Himmel lag und vom Regen durchnässt oder von den Vögeln vollgeschissen wurde. (Arto Paasilinna: Der wunderbare Massenselbstmord)


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Samstag, 30. November 2002


Suizidwelle im Reich der Mitte

Suizidwelle im Reich der Mitte: Selbstmord gehört in der Volksrepublik China zu den häufigsten Todesursachen. Besonders lebensmüde sind Jugendliche und junge Erwachsene. Nun will Peking reagieren. Artikel von Andreas Lorenz


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Der wunderbare Massenselbstmord (1)

Sechzig Seminarteilnehmer, jeder Zehnte von denen, die auf die Annonce geantwortet hatten, erklärten am Ende ihre feste Absicht, sich umzubringen, und das gemeinsam und gleichzeitig. Die drei Organisatoren waren entsetzt. Helena Puusaari versuchte die Selbstmordlust der Kerntruppe zu bremsen, aber ihr Appell fruchtete nicht. Oberst Kemppainen sah sich gezwungen, die Versammlung, die eine so schicksalhafte Wendung genommen hatte, aufzulösen. Das Publikum gehorchte nicht. Maßnahmen wurden verlangt. Die allgemeine Meinung war, dass sich die verbliebenen Seminarteilnehmer nicht mehr trennen, sondern als Gruppe zusammenbleiben sollten. Komme, was da wolle, und alle wussten, was kommen würde. (Arto Paasilinna: Der wunderbare Massenselbstmord, Lübbe 2002)


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Freitag, 29. November 2002


Selbstmord-Drama: Kind überlebte

Trier - Wie verzweifelt muss dieser Vater gewesen sein? Weil seine Frau (29) sich von ihm trennen wollte, hatte der Lkw-Fahrer Franz-Josef K. (35) aus Schönecken in der Eifel einen grausamen Entschluss gefasst. Zusammen mit seinen Söhnen Dominik (5) und Frederik (2) fuhr er auf die Wilsecker Autobahnbrücke (A 60) im Kylltal. Erst warf er die Kinder in die Tiefe. Dann sprang der Vater hinterher. Er und der Fünfjährige waren sofort tot. Frederik überstand wie durch ein Wunder den 80-Meter-Sturz. Er liegt mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus. Die Ärzte kämpften gestern noch um sein Leben. "Es war eine Spontanhandlung, es gibt weder einen Abschiedsbrief noch Anzeichen für einen Ehestreit kurz vor der Tat", so der Trierer Oberstaatsanwalt Horst Roos. Der Familienvater sei vorher nie auffällig gewesen. Nachbarn berichten, dass er ein sehr konsequenter Mensch gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen erweiterten Suizids. Die Mutter erlitt einen Schock. [X]


Freitag, 22. November 2002


Sächsische Suizidgedanken

"Wenn nischt klappt, hupp ich in die Elbe." (Martin Walser: Die Verteidigung der Kindheit, S. 103)


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Schritte aus dem Leben

Schritte aus dem Leben. Menschen mit Suizidgedanken finden sich im Web - auch zum gemeinsamen Abschied. Von Jutta Heess


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Freitag, 15. November 2002


Suicide on the Golden Gate Bridge

The Official Web Site for Suicide on  the Golden Gate Bridge:

Suicide, seems to be an important time in some peoples lives. What I mean to say is, Some people take a great deal of time to ponder the thought of jumping off the world's most famous bridge The Golden Gate Bridge, and committing suicide, because there feel that this is the only way out of there dilemma
[via blog.vollmondlicht.com]


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Zahlen und Fakten

Aktuelle Zahlen zu Suiziden und Suizidversuchen in Deutschland zeigen zweifellos den großen Bedarf an öffentlicher Suizidprophylaxe und -prävention: Im Jahr 2000 starben in Deutschland 11.100 Menschen durch Suizid (8.100 Männer, 3.000 Frauen). 1,3% aller Todesfälle war ein Suizid. Das Verhältnis der Suizidrate von Frauen zu Männern liegt demnach bei 1: 2,7. Die Suizidraten variieren nicht nur nach Geschlecht, sondern auch nach Alter. Die Suizidrate steigt mit dem Lebensalter. Während sie bei jungen Menschen vergleichsweise niedrig ist, steigt sie besonders bei Männern ab dem 60. Lebensjahr erheblich an. Durch die relativ geringe Suizidrate bei jungen Frauen gewinnen die Anzahl der Suizide älterer Frauen an Gewicht: fast jede zweite Frau, die einen Suizid begeht, ist älter als 60 Jahre. Im Vergleich zu den Suiziden gibt es erhebliche Unterschiede. So unternehmen Frauen wesentlich öfter als Männer den Versuch eines Suizids, und Suizidversuche werden häufiger von jungen als von alten Menschen unternommen. So ist das Jugendalter der Lebensabschnitt mit der höchsten Rate an Suizidversuchen überhaupt, nicht jedoch der Lebensabschnitt mit den meisten vollendeten Suiziden: Die Relation zwischen vollendetem Suizid und Suizidversuch beträgt etwa 1:40. Trotz der häufigeren Siuiziderversuche gegenüber vollendeten Suiziden, zeigen Statistiken, dass fast so viele Jugendliche an Selbstmord sterben wie im Straßenverkehr und somit bei Kindern und Jugendlichen die zweit bis dritt häufigste Todesursache ist.


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Donnerstag, 14. November 2002


Gloomy Sunday

Auf diese Seite gehört ein Hinweis auf das Lied "Gloomy Sunday", und auch auf den sehenswerten Film gleichen Titels ...


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Mittwoch, 13. November 2002


Wut und Wahn

Wut und Wahn. Drei Bücher zum Phänomen des Selbstmordattentats. Ein Beitrag mit Buchvorstellung von Angela Gutzeit in der Frankfurter Rundschau.


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Selbstmordforum.de

Wissenswertes rund um den Freitod, z.B. nach Ländern geordnete Anlaufstellen für Suizdigefährdete bzw. Helfende, und verschiedene Foren zur Diskussion bietet die Webseite Selbstmordforum.de


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Dienstag, 12. November 2002


Die störende Seite

Ich habe einmal in einem Hochhausneubau gearbeitet, dessen Dach man über eine Feuertreppe von außen erreichen konnte. Die Folge war, dass sich mehrere Menschen davon in die Tiefe und in den sicheren Tod gestürzt haben. Auf Grund der baulichen Besonderheiten konnte man diese Selbstmörderchance kaum entschärfen, wollte man nicht auch die Hochhausbewohner gefährden. Und so wurden Selbstmorde eine häufige Angelegenheit. Waren beim ersten Kandidaten noch Entsetzen und Mitleid die überwiegenden Reaktionen, so wurde im Lauf der Zeit eher die unpraktische und störende Seite hervor gehoben. Nämlich, dass dann die Zufahrt zum Parkhaus gestört war und dass die häufige Reinigung teuer wurde. Auch wurde spekuliert, ob die Fallenden den Flug genießen. Denn manche Mitarbeiter haben sie auch während der Dienstzeit dann bei ihrem Fenster vorbeifliegen sehen. Oder es wurde die sportliche Leistung bewertet, denn manche Springer haben richtige Weitsprünge vollbracht. Otto Buchegger


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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