Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 
Montag, 9. Mai 2005


Im Wonnemonat Mai

Durch die Zunahme der Sonneneinstrahlung steigt auch das Selbstmordrisiko im Monat Mai, denn in keinem anderen Monat des Jahres nehmen sich so viele selbstmordgefährdete Personen das Leben. Eine Studie der britischen Priory Group kommt zu dem Ergebnis, dass die Extraportion Sonnenschein - die sich eigentlich positiv bei Depressionen auswirkt - möglicherweise ein Auslöser für das Durchführen von Selbstmordhandlungen ist, indem sie die Betroffenen mit der nötigen Energie versorgt, um auf Suizidgefühle zu reagieren. "Es ist eine harsche Ironie, dass das Klima im Frühling einerseits zu einer partiellen Verbesserung der Depressionen führt, unter denen suizidgefährdete Personen leiden, und andererseits den finalen Kick zur Ausübung der Tat liefert", erklärte Chris Thompson von der Priory Group. Die Forscher vermuten, dass diese Tendenz auf die höhere Konzentration des durch die Sonne gebildeten "Glückshormons" Serotonin zurückzuführen ist. "Wir konnten in unserer Studie feststellen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Länge und der Dauer der Sonneneinstrahlung und der nationalen Suizidrate gibt", resümierte Thompson. [X]


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Pädophiler begeht Selbstmord

Ein 57-jähriger Mann hat sich während einer Durchsuchungsaktion in seiner Wohnung in Haidhausen aus dem Fenster gestürzt. Gegen Axel B., genannt „Charly“, wurde wegen sexuellen Missbrauchs in 14 Fällen an sechs Mädchen zwischen sechs und elf Jahren ermittelt." (SZ, Claudia Wessel)


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Montag, 2. Mai 2005


PAS

Zum ersten Mal den Ausdruck PAS gehört: Physician-Assisted Suicide. Siehe dazu hier, hier und hier. Ein Tagungsbericht von einem "Internationalen Symposium zu medizinischen, ethischen, juristischen und sozialen Aspekten des ärztlich-assistierten Suizids in Gießen" im März vergangenen Jahres steht hier.


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Sonntag, 1. Mai 2005


Pamuk, Schnee

"Frauen nehmen sich das Leben, um zu gewinnen", sagte Kadife, "Männer dagegen, wenn sie sehen, daß sie keine Hoffnung auf Sieg mehr haben." (Orhan Pamuk: Schnee)


Freitag, 29. April 2005


Japans Eisenbahn / Pünktlichkeit durch Psychoterror:

Die Nachschulung ist so grausam, dass mehrere Bahnangestellte sich danach selbst töteten. Vor vier Jahren beging ein Lokführer Selbstmord, der wegen einer Verspätung von 50 Sekunden drei Wochen nachgeschult wurde.


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Montag, 25. April 2005


Gertrud Schwermut

Mit dem Schmerz werde ich fertig, aber gegen die Schwermut muß ich etwas tun. Sie tänzelt vor mir her und will mit mir anbändeln. Ich gebe ihr den Namen Gertrud, damit ich sie wirkungsvoller verhöhnen kann. Gertrud Schwermut, hau ab. Prompt stellt sie sich vor: Gestatten, Gertrud Schwermut, darf ich Sie ein bißchen herunterziehen? Hau ab, wiederhole ich. Sie verschwindet nicht, im Gegenteil, sie faßt mich an, ich spüre ihre schwarze Wärme. Vermutlich denkt sie, sie hätte mich im Griff. Sie drängt mich zum Brückengeländer hin, ich sehe auf das dunkle Wasser hinunter. Wir wärs mit einer Trennung vom Leben, fragt sie, wegen erwiesener Geringfügigkeit? Ich kenne diese Fragen, sie machen mich stumm. Gertrud redet auf mich ein wie ein schwer erziehbares Kind. Und doch ist sie ein bißchen verärgert, weil ich wieder nicht alles tue, was sie von mir verlangt. Eine halbe Minute kämpfe ich mit Gertrud Schwermut auf der Brücke, dann merke ich, es sind ihre Kräfte, die nachlassen, nicht meine. (Wilhelm Genazino: Ein Regenschirm für diesen Tag, S. 125)


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Montag, 18. April 2005


Grenzwertiges

bei mks - "meine kleine Stadt".


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Samstag, 16. April 2005


Desperate Housewives

"Die Wisteria Lane, irgendwo in einer amerikanischen Vorzeige-Vorstadt: Idylle pur ... Wohl doch nicht. Warum sonst sollte sich Mary Alice Young (Brenda Strong) eines perfekten Tages die Pistole an den Kopf setzen und Mann (Mark Moses) und Sohn (Cody Kasch) so mir nichts, dir nichts verlassen?"


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Donnerstag, 14. April 2005


Oz, Black Box

Die letzten Zeilen habe ich jetzt mit einem Lächeln niedergeschrieben. Erwarte diesmal keinen weiteren Selbstmordversuch wie jene, die Dir zum Schluß nur noch ein trockenes Grinsen über die "gewohnte Magenspülung" entlockten. (Amos Oz: Black Box, S. 167f.)


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Mittwoch, 13. April 2005


An Japans Hof

Die japanische Kronprinzessin Masako war angeblich im vergangenen Jahr zeitweise Selbstmord gefährdet. Das erfuhr das ARD-Hörfunkstudio in Tokio aus der Umgebung des Kaiserhauses. [Mehr].


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Montag, 11. April 2005


"Biology of Suicide"

Ein fast schon historischer Bericht über Suizidforschung um Serotonin (1998).


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Sonntag, 10. April 2005


Genazino, Regenschirm

Inmitten dieser komischen Zustände verläßt mich der Mut, das Leben fortsetzenswert zu finden. (Wilhelm Genazino: Ein Regenschirm für diesen Tag, S. 77)


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Samstag, 2. April 2005


Mauriac, Fleisch und Blut

In welches dunkle Wasser sollte man sich werfen, um unterzugehen? Der Teich war nicht tief genug; er selbst hatte kein Gewehr; auch verspürte er nur noch die Kraft, sich mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen in einen Abgrund fallen zu lassen. Da dachte er, daß der Fluß nicht weit sei: ein konturloser Nebelschleier inmitten der Ebene kennzeichnete seinen unsichtbaren Lauf. Eine halbe Stunde Weg, und alles wäre vorüber, aber diese halbe Stunde noch! (Francois Mauriac: Fleisch und Blut, S. 102)


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

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Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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