Freitod - Weblog zum Selbstmord
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Selbstmord in Österreich & Wien

Selbstmord passt zu Österreich, vor allem zu Wien. Ich habe dort lange genug gelebt, um dies zu verstehen. Das Zaubermittel war „die Gas", wie das früher noch giftige Gas dort hieß. Selbstmorde mit Gas waren so häufig, dass man in den Hausfluren der Bassena - Wohnungen zuerst gerochen hat, ob Gasgeruch in der Luft war und sich erst dann die Zigarette angezündet hat. Viele alte und kranke Menschen sind durch Gas aus dem Leben geschieden. Gelegentlich haben sie dann auch noch ihre ungeliebte Nachbarschaft bei den dabei passierenden Explosionen mit in den Tod genommen. Ich selbst hatte einige Zeit eine schwierige Nachbarin und tatsächlich hat auch sie sich mit Gas das Leben genommen. Wie bringen sich die Wiener und Wienerinnen heute um (sich "heimdrehen", wie es dort heißt), frage ich mich? Das Gas ist inzwischen wegen Umstellung auf Erdgas ungiftig geworden, hohe Türme, Brücken und Aussichtsplattformen sind fast überall so abgesichert, dass es schwierig geworden ist, noch runterzuspringen. Ich vermute, die heutige Wiener Variante ist der Selbstmord durch Genuss. Durch Essen bringen sich sicher viele um und noch mehr durch Trinken von Alkohol und durch das Rauchen. Oder manche werden es so machen wie Falco und sich mit dem Auto ins Jenseits befördern. (© Otto Buchegger)



Selbstmord in Deutschland

"Selbstmord hat scheinbar keine Tradition in Deutschland. Er passt so gar nicht zu den Tugenden, die man den Deutschen entweder zuschreibt oder die sie wirklich haben. Dabei wird in den Medien zwar gerne der „böse Deutsche" dargestellt, aber es ist dann der Mörder, der Geiselnehmer, der Hooligan, der brutale Schlächter oder noch besser der Massenmörder, aber selten der Selbstmörder." mehr dazu von Otto Buchegger.


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Kirchen-TV

Kirchen-TV: Bruder Paulus greift in einem Clip der Sendung "So gesehen" das Thema Selbstmord auf.


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Erdmanns "Der Selbstmörder"

Artikel über eine aktuelle Inzenierung von Nikolai Erdmans Komödie "Der Selbstmörder" (1928)


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Suizid-Foren im W3

Ein nicht ganz taufrischer Beitrag über Suizid-Foren im Netz. Erst beim zweiten Blick sah ich dann, wer hinter Livenet steckt: Internetportal von Schweizer Christen. -- Aber es gibt noch andere Beiträge über Suizid-Foren, z.B. diesen Keep reading, Markus Kolbeck



Es geschah im Februar 2000

"Ein junger Norweger suchte per Internet einen gleichgesinnten Menschen, um gemeinsam in den Tod zu gehen. Und er fand ein 17-jähriges Mädchen aus Österreich. Sie trafen sich in Oslo, von dort fuhren sie gemeinsam an den Lysefjord und stürzten sich vom 600 Meter hohen Felsen Prekestolen in die Tiefe. Ein Motiv für den Selbstmord war nicht zu erkennen. Das Ereignis machte Schlagzeilen.

Der Schweizer Autor Igor Bauersima reagierte sofort. Er schrieb sein Zweipersonen-Stück norway.today. Am Freitagabend hatte es in der Jutierhalle, dem Nebenschauplatz der Münchner Kammerspiele, Premiere."

Quelle: Münchner Merkur Online, 17.06.2002



Vatertag

Vatertag

Heute wieder Grosskampftag der Herren in suizidähnlichen Aktionsformen.

Besonders beliebt:
1. Sechs Liter Weissbier in 150 Minuten bei 28 Grad und Sonnenschein, ohne Kopfbedeckung.
2. Mit 2,6 Promille im Blut dem betrunkenen Kumpel einen Gefallen tun und ihm das Auto nach Hause fahren.
3. In der Radlergruppe auf der Landstrasse zu fünft nebeneinander fahren und in der scharfen Linkskurve dem eigenen Sohn im tiefergelegten Golf begegnen.


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Hara-kiri oder Seppuku

Über den ritualisierten Selbstmord der Samurai:
"The act of seppuku involves the insertion of a blade into one's own stomach. The person performing the suicide then continues by cutting across the length of the abdomen. The act is finished after an assistant finishes the suicide by cutting off the dying person's head. Seppuku has been a sacred ceremony since ancient Japan that has been reserved for the privileged samurai class. It was used to follow one's lord in death as an act of loyalty and dignity and also as a means of redeeming failure through an honorable death. In modern Japan, the act of killing oneself has taken on different forms and meanings. Seppuku in modern times has taken an anti-modern stance as evidenced by Yukio Mishima's literary characters and his own theatrical suicide."
(aus einem Artikel von Daniel Brown über "Seppuku and Jisatsu in Modern Japanese Literature")

Eine praktische Einführung in das etwas aus der Mode gekommene Ritual gibt es, von leichter Hand, auf dieser Seite. Fazit:
"The rules for seppuku are as complex as for the tea ceremony, and the result roughly the same; if pushed we would have to recommend self-disembowelment over a slow death from lethal boredom, arthritis and bitter tea."

Hinzuweisen ist ausserdem auf "Seppuku", Masaki Kobayashis Film von 1962, der im Jahr darauf beim Filmfestival in Cannes einen Spezialpreis der Jury gewann.

In dem 1998er "Puraido, unmei no toki" (Stolz - Stunde des Schicksals) von Itô Shunya um den von der amerikanischen Besatzungsmacht initiierten Tokyoter Kriegsverbrecherprozess gegen General Hideki Tojo (Premierminister 1941-1944), unterstützt eine Szene, die den Seppuku einer jungen Soldatenwitwe zeigt, die revisionistische Tendenz dieses in Japan sehr erfolgreichen, wegen der positiven Darstellung Tojos aber auch sehr umstrittenen Films. Er folge dem "Ansatz der Rettung nationaler Identität trotz der geschehenen Verbrechen", meinte die Junge Freiheit, die diesen "Ansatz" selbstredend nachahmungswürdig findet.
In einem Interview mit der Jungle World erklärte der Freiburger Historiker Stefan Knirsch den starken Zuspruch des japanischen Publikums mit der krisenbedingt besonders ausgeprägten Nachfrage nach symbolischen Identifikationsangeboten.
Takashi Kawachi erinnerte sich darüberhinaus, dass die Witwenselbstmorde in der Nachkriegszeit an wesentlich diskreteren Orten verübt wurden als vor Kriegsgefangenentransporten, wie es der Film glauben machen möchte.


 

Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

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Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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