Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 


Hara-kiri oder Seppuku

Über den ritualisierten Selbstmord der Samurai:
"The act of seppuku involves the insertion of a blade into one's own stomach. The person performing the suicide then continues by cutting across the length of the abdomen. The act is finished after an assistant finishes the suicide by cutting off the dying person's head. Seppuku has been a sacred ceremony since ancient Japan that has been reserved for the privileged samurai class. It was used to follow one's lord in death as an act of loyalty and dignity and also as a means of redeeming failure through an honorable death. In modern Japan, the act of killing oneself has taken on different forms and meanings. Seppuku in modern times has taken an anti-modern stance as evidenced by Yukio Mishima's literary characters and his own theatrical suicide."
(aus einem Artikel von Daniel Brown über "Seppuku and Jisatsu in Modern Japanese Literature")

Eine praktische Einführung in das etwas aus der Mode gekommene Ritual gibt es, von leichter Hand, auf dieser Seite. Fazit:
"The rules for seppuku are as complex as for the tea ceremony, and the result roughly the same; if pushed we would have to recommend self-disembowelment over a slow death from lethal boredom, arthritis and bitter tea."

Hinzuweisen ist ausserdem auf "Seppuku", Masaki Kobayashis Film von 1962, der im Jahr darauf beim Filmfestival in Cannes einen Spezialpreis der Jury gewann.

In dem 1998er "Puraido, unmei no toki" (Stolz - Stunde des Schicksals) von Itô Shunya um den von der amerikanischen Besatzungsmacht initiierten Tokyoter Kriegsverbrecherprozess gegen General Hideki Tojo (Premierminister 1941-1944), unterstützt eine Szene, die den Seppuku einer jungen Soldatenwitwe zeigt, die revisionistische Tendenz dieses in Japan sehr erfolgreichen, wegen der positiven Darstellung Tojos aber auch sehr umstrittenen Films. Er folge dem "Ansatz der Rettung nationaler Identität trotz der geschehenen Verbrechen", meinte die Junge Freiheit, die diesen "Ansatz" selbstredend nachahmungswürdig findet.
In einem Interview mit der Jungle World erklärte der Freiburger Historiker Stefan Knirsch den starken Zuspruch des japanischen Publikums mit der krisenbedingt besonders ausgeprägten Nachfrage nach symbolischen Identifikationsangeboten.
Takashi Kawachi erinnerte sich darüberhinaus, dass die Witwenselbstmorde in der Nachkriegszeit an wesentlich diskreteren Orten verübt wurden als vor Kriegsgefangenentransporten, wie es der Film glauben machen möchte.


 

der starke zuspruch

zum film ist etwas fragwürdig. in japan werden von großen filmstudios offenbar im vorhinein massenweise karten gekauft. das verzerrt die statistik, weil es sich dabei natürlich nicht um "echte" besucher handelt. gerade bei "pride" wurde das exzessiv praktiziert. fein übrigens, dass auch das suizidalblog wieder auflebt (pun intended)!

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Geklaut beim Salbader
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