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Freitod - Weblog zum Selbstmord [mit unsäglich origineller GIF-Animation] |
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Donnerstag, 6. November 2003
Selbstmord im Alter In Hamburg geht die Suizidrate mit 256 Fällen im Vergleich zur Entwicklung im Bundesgebiet weiter zurück. Das Therapiezentrum für Suizidgefährdete (TZS) am UKE schätzt die Zahl der Versuche auf 3000. Auffällig an der am Mittwoch vorgestellten Statistik ist der hohe Anteil älterer Menschen, die freiwillig aus dem Leben schieden: 42 Prozent der Hamburger, die sich im Jahre 2002 selbst töteten, waren älter als 60 Jahre - jeder zweite Fall eine Frau. Für die Wissenschaftler am TZS ein bislang noch wenig erforschtes Feld, weil die Einflussfaktoren der Alters- Suizidalität unbekannt sind. "Auffällig ist, dass nur zehn Prozent der älteren Menschen Hilfe in den Facheinrichtungen in Anspruch nehmen. Offenbar gibt es eine große Hemmschwelle in dieser Generation", vermutet der stellvertretende TZS-Leiter Georg Fiedler. In einem Forschungsprojekt am UKE sollen Interviews mit selbstmordgefährdeten älteren Menschen Erkenntnisse liefern, welche Probleme diese Altersgruppe belasten. [X]
antvilla,
06.11.03, 11:13 ,
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Sonntag, 2. November 2003
Olm Meister Olm gestern Abend in seiner Sendung (sinngemäß): Wer sich selbst umbringt, hat nur Angst vor dem eigenen Rentenbescheid. Dann folgten noch zwei Beispiele, die zeigen sollten, wofür sich Männer und Frauen entleiben.
Dostoevskij,
02.11.03, 02:30 ,
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Samstag, 1. November 2003
Gefahr der Nachahmung Psychiater haben die dramatisierende und heroisierende Darstellung von Selbsttötungen in den Medien kritisiert. Denn dadurch könnten Nachahmungssuizide ausgelöst werden. "Es gibt eine erdrückende Menge wissenschaftlicher Befunde, die diesen Effekt belegen", sagte der Sprecher des Kompetenznetzes Depression, Ulrich Hegerl. Der Professor an der Psychiatrischen Universitätsklinik München kritisierte besonders ein Video der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, in dem gezeigt wird, wie Jugendliche sich das Leben zu nehmen versuchen, weil sie keine Lehrstelle erhalten haben. Besonders für beeinflussbare junge Menschen, die sich akut in einer Krise befänden, könnten "derartige Darstellungen den Impuls für eigenes selbstschädigendes Verhalten geben", betonte der Psychiater. Im schlimmsten Fall könne das Video als Muster zur Problemlösung aufgegriffen und imitiert werden nach dem Motto: "Hast Du keine Lehrstelle? Dann steh auf und spring". Ohnehin sei der suggerierte Zusammenhang zwischen Lehrstellenmangel und Suizid falsch: 90 Prozent der Menschen, die sich selbst töteten, litten vor dem Suizid an einer psychischen Erkrankung. In den meisten Fällen seien es Depressionen. [X]
antvilla,
01.11.03, 10:40 ,
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Karrikatur Karrikatur von Götz Wiedenroth zum Thema "Weiss der Henker, verdi Idee zu diesem Selbstmordklamauk hatte!" Bildunterschrift: "... um zu überzeugen, solltest Du 1. eine fehlerfreie Bewerbung schreiben und 2. wissen, dass deine Pulsader am Handgelenk ist!"
Dostoevskij,
01.11.03, 10:35 ,
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Mittwoch, 29. Oktober 2003
Collins: Unschöne Leiche Leute, die sich so elend fühlen wie ich, werden leicht verrückt. Ich muß ans Fenster, ich bekomme keine Luft mehr. Ob ich gleich hinausspringe? Besser nicht - man kommt so entstellt unten an, und so viele Leute sehen die unschöne Leiche... (Wilkie Collins: Der rote Schal, S. 357)
Dostoevskij,
29.10.03, 23:11 ,
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Hesse: Morgenlandfahrt Auch in früheren Jahren schon hatte ich ähnliche Stunden ausgekostet. Damals war jedoch solche Verzweiflung mir so erschienen, als sei ich, verirrter Pilger, am äußersten Rand der Welt angelangt, und es sei jetzt nichts mehr zu tun, als der letzten Sehnsucht zu folgen: sich vom Rande der Welt ins Leere fallen zu lassen, in den Tod. Mit der Zeit war die Verzweiflung zwar oftmals wiedergekehrt, der heftige Drang zum Selbstmord aber hatte sich verwandelt und war beinahe erloschen. Es war mir der "Tod" kein Nichts mehr, keine Leere, keine Negation. Es war auch vieles andre anders geworden. Die Stunden der Verzweiflung nahm ich jetzt so, wie man starke körperliche Schmerzen nimmt: man erduldet sie, klagend oder trotzig, man fühlt, wie sie schwellen und zunehmen, und spürt eine bald wütende, bald spöttische Neugierde, wie weit das noch gehen, wie hoch der Schmerz sich noch steigern könne. (Hermann Hesse: Die Morgenlandfahrt, S. 366)
Dostoevskij,
29.10.03, 22:56 ,
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Montag, 27. Oktober 2003
Ohne Worte Dafür aber mit Bild
Dostoevskij,
27.10.03, 01:25 ,
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Sonntag, 26. Oktober 2003
Max Strauß manisch-depressiv Der wegen Verdachts der Steuerhinterziehung angeklagte älteste Strauß-Sohn Max leidet nach Angaben seines Bruders an einer manischen Depression. "Bei diesem Krankheitsbild gehen die Ärzte auch von der Möglichkeit des Suizids aus", sagte Franz Georg Strauß der "Bunten". Allerdings sei in der Klinik keine allzu große Selbstmordgefahr festgestellt worden, da der 44- Jährige sehr an seiner Familie hänge. Sein Bruder erhalte Medikamente und mache eine Gesprächstherapie. [Mehr]
Dostoevskij,
26.10.03, 01:33 ,
Handys senken Selbstmordrate Mobiltelefone sind einer Studie zufolge verantwortlich für sinkende Selbstmordraten in Finnland. Handys hätten den Finnen zu einem neuen Mittel verholfen, ihre Gefühle auszudrücken, sagte Helena Korpi, Wissenschaftlerin am finnischen Statistik-Instituts in Helsinki. Am Handy falle es ihren Landsleuten leichter, über ihre Depressionen zu reden. Dies werde als nicht so "geheim" und daher als nicht so "peinlich" empfunden. Die Wissenschaftlerin betonte, dass dank der Handys die Suizidrate in Finnland auf das Niveau der 60er Jahre gefallen sei. Allerdings spielten bei dieser Entwicklung auch neue Antidepressiva und Vorbeugungsprogramme für Selbstmordgefährdete ein Rolle. In Finnland ist in der männlichen Altersgruppe zwischen 15 und 64 Selbstmord die vierthäufigste Todesursache. Gleichzeitig hat das Heimatland des Handy-Herstellers Nokia eine der höchsten Verbreitungsraten von Mobiltelefonen weltweit. [X]
Dostoevskij,
26.10.03, 01:30 ,
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Selbstmord-Spot sorgt für Aufregung Die Jugendorganisation der Gewerkschaft ver.di greift zu zweifelhaften Mitteln, um auf die Ausbildungsmisere aufmerksam zu machen. In einem TV-Spot werden Jugendliche gezeigt, die offenbar vorhaben, Selbstmord zu begehen. Ein Mädchen legt sich die Schlinge um den Hals, ein Junge steckt sich die Pistole in den Mund, ein anderer greift zur Rasierklinge - der Kurzfilm der ver.di-Jugend hat am Freitag auf dem Bundeskongress der Gewerkschaft in Berlin die Gemüter erregt. Mit dem Video unter dem Motto "Stand up and fight", begleitet von harten Rhythmen, wollen die jungen Gewerkschafter auf die Lage auf dem Ausbildungsmarkt aufmerksam machen. Bei Menschen ohne Arbeitsplatz sei das Selbstmord-Risiko um das zwei- bis dreifache höher als bei Menschen mit Arbeit, erklärte eine Sprecherin bei der Vorstellung auf dem Bundeskongress in Berlin. Der Vorstand stehe hinter dem Spot. So drücke sich die Jugend aus, sagte der Vize-Vorsitzende Frank Werneke. Der Film solle aufrütteln. Er werde zudem in Veranstaltungen eingebettet und erklärt. CDU-Chefin Angela Merkel nannte den Beitrag in ihrer Gastrede "unangemessen". Er habe nichts mit dem Optimismus zu tun, den die Jugend tragen solle. "Wir können die Lage nicht so darstellen, als wären wir eine Sekunde vor dem Untergang oder gerade dabei", sagte Merkel. Werneke bezeichnete diese Kritik als "nicht sachgerecht". Das Video wird im Musiksender "Viva" ausgestrahlt. [X]
Dostoevskij,
26.10.03, 00:43 ,
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Mittwoch, 22. Oktober 2003
Suizid in Deutschland Eine Menge Statistik in einem Artikel über den Suizid in Deutschland. Ein Auszug: "Etwa zwei Drittel der Suizidtoten sind männlich. "In fast allen westlichen Ländern liegt das Verhältnis Männer zu Frauen bei mindestens 2 zu 1", berichtete Professor Karl-H. Beine, Psychiater am St.-Marien-Hospital in Hamm. Nur in China und Indien begehen mehr Frauen als Männer Selbstmord. Bei den Suizidversuchen überwiegt hingegen weltweit mit Ausnahme von Malta der Anteil der Frauen. Zwar werden in Deutschland Selbstmordversuche nicht registriert, Schätzungen zufolge kommen aber auf jeden Suizid eines Mannes 5,5 Suizidversuche und auf jeden Suizid einer Frau 18 Suizidversuche. Nicht hinter jedem Suizidversuch steckt tatsächlich die Absicht, sich zu töten. Oft sind es Hilferufe verzweifelter Menschen, die sich in einer ausweglosen Situation fühlen und keinen anderen Weg mehr sehen, ihre Umwelt darauf aufmerksam zu machen. Man spricht dann auch von Parasuizid. Bei den Suizidversuchen werden bevorzugt "weiche" Methoden wie Vergiftungen und Schnittverletzungen gewählt. Häufiger werden Suizidversuche von jungen als von alten Menschen unternommen, während bei Suiziden die Häufigkeit mit dem Alter steigt. Die häufigste Form des Selbstmordes ist bei Männern wie bei Frauen Erhängen." [Mehr]
antvilla,
22.10.03, 23:37 ,
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Songwriter Elliott Smith entleibte sich Spiegel Online titelt hier noch vorsichtig, dass der Vierunddreißigjährige in Los Angeles tot aufgefunden wurde. Es scheint aber recht klar, dass er fast buchstäblich Harakiri begangen hat. Ein einziger Messerstich in die Brust hat zum Tod geführt. Der mit seinen Gitarrensongs bekanntgewordene Musiker litt an starken Depressionen und lebte relativ zurückgezogen mit seiner Lebensgefährtin in Los Angeles. Zudem hatte er offenbar gravierende Alkohol- und Drogenprobleme. Seine melodiösen Stücke waren stark von den Beatles beeinflusst, wurden in ihrer Melancholie aber auch mit Nick Drake's sehr intimen und ganz auf Gesang und Akustikgitarre reduzierten Liedern verglichen. Smith hat nun wohl wie Drake seinem Leben gewaltsam ein Ende gesetzt.
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Bücher über den Freitod So heißt ein Thread im Forum Literatur des Portals "wer-weiss-was", das ich heute erst entdeckte.
Dostoevskij,
22.10.03, 20:02 ,
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Geklaut beim Salbader
Hinweis in eigener Sache Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt. Suchen Sie Erste Hilfe, ob selbst oder für eine Freundin oder einen Freund dann probieren Sie diesen Link oder diesen Link (Österreich) aus oder diesen pragmatischen Hinweis: "Nur nicht heute."
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