Freitod - Weblog zum Selbstmord
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Gefahr der Nachahmung

Psychiater haben die dramatisierende und heroisierende Darstellung von Selbsttötungen in den Medien kritisiert. Denn dadurch könnten Nachahmungssuizide ausgelöst werden. "Es gibt eine erdrückende Menge wissenschaftlicher Befunde, die diesen Effekt belegen", sagte der Sprecher des Kompetenznetzes Depression, Ulrich Hegerl. Der Professor an der Psychiatrischen Universitätsklinik München kritisierte besonders ein Video der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, in dem gezeigt wird, wie Jugendliche sich das Leben zu nehmen versuchen, weil sie keine Lehrstelle erhalten haben. Besonders für beeinflussbare junge Menschen, die sich akut in einer Krise befänden, könnten "derartige Darstellungen den Impuls für eigenes selbstschädigendes Verhalten geben", betonte der Psychiater. Im schlimmsten Fall könne das Video als Muster zur Problemlösung aufgegriffen und imitiert werden nach dem Motto: "Hast Du keine Lehrstelle? Dann steh auf und spring". Ohnehin sei der suggerierte Zusammenhang zwischen Lehrstellenmangel und Suizid falsch: 90 Prozent der Menschen, die sich selbst töteten, litten vor dem Suizid an einer psychischen Erkrankung. In den meisten Fällen seien es Depressionen. [X]


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Handys senken Selbstmordrate

Mobiltelefone sind einer Studie zufolge verantwortlich für sinkende Selbstmordraten in Finnland. Handys hätten den Finnen zu einem neuen Mittel verholfen, ihre Gefühle auszudrücken, sagte Helena Korpi, Wissenschaftlerin am finnischen Statistik-Instituts in Helsinki. Am Handy falle es ihren Landsleuten leichter, über ihre Depressionen zu reden. Dies werde als nicht so "geheim" und daher als nicht so "peinlich" empfunden. Die Wissenschaftlerin betonte, dass dank der Handys die Suizidrate in Finnland auf das Niveau der 60er Jahre gefallen sei. Allerdings spielten bei dieser Entwicklung auch neue Antidepressiva und Vorbeugungsprogramme für Selbstmordgefährdete ein Rolle. In Finnland ist in der männlichen Altersgruppe zwischen 15 und 64 Selbstmord die vierthäufigste Todesursache. Gleichzeitig hat das Heimatland des Handy-Herstellers Nokia eine der höchsten Verbreitungsraten von Mobiltelefonen weltweit. [X]


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Suizid in Deutschland

Eine Menge Statistik in einem Artikel über den Suizid in Deutschland. Ein Auszug: "Etwa zwei Drittel der Suizidtoten sind männlich. "In fast allen westlichen Ländern liegt das Verhältnis Männer zu Frauen bei mindestens 2 zu 1", berichtete Professor Karl-H. Beine, Psychiater am St.-Marien-Hospital in Hamm. Nur in China und Indien begehen mehr Frauen als Männer Selbstmord. Bei den Suizidversuchen überwiegt hingegen weltweit mit Ausnahme von Malta der Anteil der Frauen. Zwar werden in Deutschland Selbstmordversuche nicht registriert, Schätzungen zufolge kommen aber auf jeden Suizid eines Mannes 5,5 Suizidversuche und auf jeden Suizid einer Frau 18 Suizidversuche. Nicht hinter jedem Suizidversuch steckt tatsächlich die Absicht, sich zu töten. Oft sind es Hilferufe verzweifelter Menschen, die sich in einer ausweglosen Situation fühlen und keinen anderen Weg mehr sehen, ihre Umwelt darauf aufmerksam zu machen. Man spricht dann auch von Parasuizid. Bei den Suizidversuchen werden bevorzugt "weiche" Methoden wie Vergiftungen und Schnittverletzungen gewählt. Häufiger werden Suizidversuche von jungen als von alten Menschen unternommen, während bei Suiziden die Häufigkeit mit dem Alter steigt. Die häufigste Form des Selbstmordes ist bei Männern wie bei Frauen Erhängen." [Mehr]


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Studie zum Suizid

Harald Meyer zum Thema Suizid in einem Leistungsnachweis für sein Studium an der Universität Gesamthochschule Essen im Fach Psychologie. Daraus wurde eine recht aufschlußreiche Webseite


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Suizidstatistik Österreich

Österreichs Senioren sind in hohem Maße selbstmordgefährdet. Seit 1986 sinken in Österreich die Suizidraten zwar insgesamt, doch im internationalen Vergleich von 23 Ländern rücken ältere Österreicher immer weiter nach vorn. Über 65-jährige österreichische Männer haben mit 118 Suiziden pro 100.000 Einwohner und Jahr nach den Ungarn die zweithäufigste Selbstmordrate, über 75-jährige Frauen mit 28,5 die dritthäufigste. Demnach lagen im Durchschnitt der Jahre 1990 bis 1994 die österreichischen Männer zwischen 15 und 24 Jahren mit 24,3 Selbstmorden pro 100.000 Einwohner an siebenter Stelle eines 23-Staaten-Vergleichs. An der Spitze befand sich Finnland mit 42,4 Selbstmorden, den positiven Schlussrang belegte Griechenland mit 4,0 Selbstmorden pro 100.000 Einwohner. [Weiter] Einen weiteren Artikel dazu schrieb Elisabeth Welzig.



Suicides From the Summertime

Daß die Suizidrate im Frühling und Sommer Spitzen aufweist, könnte laut einem australischen Forscherteam an der schwankenden Serotonin-Aktivität liegen, die unter anderem von der Sonneneinstrahlung beeinflußt wird. Das Discover-Magazine schrieb einen Artikel darüber.


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Sterbehilfe in der Schweiz

Sterbehilfe ist in der Schweiz laut einer neuen Studie der Universität Zürich so weit verbreitet wie in keinem anderen der untersuchten fünf Länder. Bei mehr als der Hälfte aller Todesfälle spielt in der Schweiz Sterbehilfe eine Rolle, wie aus der am Mittwoch vorgestellten Studie hervorgeht. [Weiter]



Todesursache Suizid

Die meisten Menschen, die weltweit durch Gewalt ums Leben kommen, tun sich diese Gewalt selbst an. 49,1 Prozent aller gewalttätigen Tode waren nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2000 Selbsttötungen. Diese Zahl förderte der WHO- Weltbericht "Gewalt und Gesundheit" zu Tage, der gestern in Berlin vorgestellt wurde. Demnach nahmen sich 815.000 Menschen das Leben, durch Tötungsdelikte starben 520.000 Menschen, erst auf dem dritten Platz folgen Kriege: 310.000 Menschen verloren im Jahr 2000 dabei ihr Leben. Fast doppelt so viele Männer wie Frauen bringen sich weltweit um. Die meisten Selbsttötungen vollziehen Männer über 60 Jahre. Regional sind die meisten Suizide in Ostasien zu verzeichnen, dicht gefolgt von Europa. Opfer von Tötungsdelikten werden zu zwei Dritteln Männer. Die Hochrisikoregionen für Morde und Ähnliches sind Afrika und Südamerika. Das geringste Risiko tragen die Ostasiaten. Diese erstaunlichen Befunde werden so deutlich, weil andere Todesursachen in dem Bericht beiseite gelassen wurden. Auf der Rangliste aller Todesursachen besetzen Krankheiten die Ränge 1 bis 10, nur unterbrochen von Unfällen auf Rang 8. Selbstmorde nehmen den 13. Platz ein, Tötungen den 22. und Kriege den 30." [X]


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Unerkannte Altersdepressionen

Mehr als jeder zehnte ältere Mensch leidet unter Altersdepressionen. Die Krankheit wird häufig übersehen, weil sie sich hinter körperlichen Beschwerden versteckt, berichtet der Gesundheitsdienst Lifeline. Studien belegen, dass weltweit mehr als die Hälfte aller Selbstmordversuche im Alter auf Depressionen zurückzuführen sind. Gerade bei älteren Menschen sind Depressionen oft der Grund für einen Selbstmord. Laut Statistischem Bundesamt sind rund 35% der Selbstmordtoten Senioren. Insbesondere Männer, die älter als 60 Jahre alt sind, scheinen häufig mit ihrem Leben nicht fertig zu werden. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 50% der Selbstmordversuche im Alter auf Depressionen zurückzuführen. [Mehr]


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Selbstmordrisiko

Kinder allein erziehender Elternteile unternehmen doppelt so häufig Selbstmordversuche, verletzen sich oder werden drogenabhängig. Das ergab eine umfangreiche schwedische Studie. Das verdoppelte Selbstmord- und Drogenrisiko bleibt auch bestehen, wenn man nur Kinder in ähnlichen sozialen und ökonomischen Verhältnissen vergleicht, schreibt die Studienleiterin Gunilla Ringbäck Weitoft in dem Fachmagazins "The Lancet". Die Forscherin der schwedischen Nationalen Gesundheitsbehörde hatte Todesstatistiken und Krankendaten von Kindern aus den 90er Jahren verglichen. Insgesamt gingen in die Studie Daten von 65 000 Kindern allein erziehender Eltern und 920 000 Kindern aus Haushalten mit zwei Elternteilen ein. Die Gründe für die Unterschiede in den Lebenswegen der Kinder konnte die Studie nicht klären. Für Ringbäck Weitoft ist jedoch nahe liegend, dass allein erziehende Elternteile weniger Zeit und Geld für familiäre Dinge haben und die Kinder daher oftmals problembeladener aufwachsen. [X]



"dr. death" stellt neues gerät zur sterbehilfe vor

maschineller erstickungstod "die maschine produziert reines kohlenmonoxid für einen menschen, der leidet und entschieden hat, sein leiden zu beenden", erklärte nitschke seine erfindung. die maschine ermögliche einen friedlichen tod. das gerät könne auch sauerstoff produzieren und damit für therapeutische zwecke eingesetzt werden. daher könne sie nicht verboten werden. [t-online]


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über das hinunterschlingen unverdaulicher dinge

"eine junge adelige polin ward in folge unglücklicher liebe des lebens überdrüssig, und suchte sich durch niederschlingen unverdaulicher dinge zu tödten. sie starb, nachdem sie dieß fünf monate lang gethan hatte, und nachdem - aber zu spät um noch hülfe schaffen zu können - die lust zum leben wieder bei ihr erwacht war. bei der leichenöffnung fand man in ihrem magen: 4 schlüssel, 1 großes und zwei kleine messer, 13 silberne, 2 kupferne und 4 messingene münzen, 20 eisene nägel, die bruchstücke von 6 zinnernen und einem messingenen löffel, 2 silberne löffelstiele, 7 eisene fensternägel, ein messingenes kreuz, einen eisenen knopf, 101 stecknadeln, einen stein, 3 stücken glas und 2 paternosterkügelchen. alles zusammen wog 2 pfund und 12 loth."

(carl. a. diez: der selbstmord, seine ursachen und arten, vom standpunkte der psychologie und erfahrung dargestellt. mit 1 tabelle. 1838.)


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Salzburger Nachrichten, 1975

"Zweitausend Menschen pro Jahr versuchen im Bundesland Salzburg ihrem Leben selbst ein Ende zu machen, ein Zehntel dieser Selbstmordversuche endet tödlich. Damit hält Salzburg in Österreich, das mit Ungarn und Schweden die höchste Selbstmordrate aufweist, österreichischen Rekord." (Salzburger Nachrichten am 6. Mai 1975)


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

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Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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