Freitod - Weblog zum Selbstmord [mit unsäglich origineller GIF-Animation] |
"Suizid nach Suizidversuch" ist der Titel dieser Dissertation von Matthias Pramschiefer aus dem Jahr 2007 (pdf, 140 S.). Sie basiert auf einer 15-jährigen Nachbetrachtung einer Gruppe von (zunächst erfolglosen) Suizidenten, die im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf behandelt wurden, und stellt die Erkenntnisse in den Zusammenhang bis dato vorliegender Forschungsergebnisse. Das Suizidrisiko ist danach insbesondere in den ersten zwölf Monaten nach dem ersten Versuch und nach der Beendigung einer (stationären) Behandlung besonders signifikant erhöht. Die Zusammenfassung schließt wie folgt: "Die ermittelte Suizidrate von 6,9% (n=18) für die Stichprobe (n=260) ist vergleichbar mit den Ergebnissen anderer Studien. Das Suizidrisiko der Stichprobe ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Hamburgs ca. um den Faktor 15 erhöht. [...] In der statistischen Analyse fanden sich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen der suizidierten und der nicht suizidierten Personen vor allem für die Umstände des Indexsuizidversuchs mit einem höheren Suizidrisiko für die Personen, die mit einem Gelingen des Suizidversuchs gerechnet hatten, einen Abschiedsbrief verfasst hatten, persistierende Suizidabsichten schilderten und an einem chronischen Konflikt litten, die von den Untersuchern als ernsthaft motiviert eingeschätzt wurden und deren Suizidversuch als Ausdruck einer länger erlebten subjektiven Aussichtslosigkeit gewertet wurde. Mit keinem höheren Suizidrisiko waren dagegen die Dauer der Suizidgedanken, die Methode des Indexsuizidversuchs, die Schwere eventueller Verletzungen und die Schwere der konsekutiven Vigilanzstörung verbunden. Eine psychiatrische Vorbehandlung in der aktuellen suizidalen Situation und die Indikationsstellung für eine psychiatrische Weiterbehandlung durch den aufnehmenden Psychiater, als Hinweis auf die Bedeutung der psychiatrischen Morbidität, waren ebenfalls mit einem signifikant höheren Suizidrisiko verknüpft, die Art der psychiatrischen Erkrankung oder das Vorliegen eines Alkoholabusus dagegen wahrscheinlich aufgrund der geringen Gruppengröße ebenso wie die erfassten demographischen Faktoren nicht. Die Förderung präventiver Strukturen, vor allem für die Phase der höchsten Gefährdung nach einem Suizidversuch mit den (aufgezeigten) erhöhten Risikofaktoren, sollte – nicht zuletzt angesichts der hohen gesellschaftlichen Relevanz des Themas Suizidalität auch in den Zeiten knapper werdender Ressourcen – unbedingt erhöht werden."
simons,
15.10.14, 05:39 ,
Wissenschaft
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Geklaut beim Salbader
Hinweis in eigener Sache Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt. Suchen Sie Erste Hilfe, ob selbst oder für eine Freundin oder einen Freund dann probieren Sie diesen Link oder diesen Link (Österreich) aus oder diesen pragmatischen Hinweis: "Nur nicht heute."
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Zuletzt aktualisiert: 20.05.2024, 20:24 Uhr Amok
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