Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 
Samstag, 8. September 2007


Welt-Suizidpräventionstag

Am 10. September ist Welt-Suizidpräventionstag. Auf der zentralen Veranstaltung in Berlin werden nach einem ökumenischen Gottesdienst etwa 11.000 Kerzen rund um die Gedächtniskirche aufgestellt, um an die Gestorbenen zu erinnern.


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Sonntag, 26. August 2007


Nachträglich

Wie waren wir auf das Thema gekommen? Ali, ein junger, schlechter Poet, hatte sich umgebracht, infolge eines Selbsterkenntnisschocks. In seinem 87 Seiten langen Abschiedsbrief brachte er eine Wendung unter, die ihm besonders gefallen haben muß, sie wurde ein dutzendmal wiederholt: "Hiermit treibe ich mich nachträglich ab!" (Helmut Krausser: Die Zerstörung der europäischen Städte, S. 109)


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"Das weiße Rauschen"

Heute Nacht um 0.20 Uhr bei ORF2 mit Daniel Brühl.

"... Nach dem Konsum psychedelischer Pilze hört er zum ersten Mal Stimmen in seinem Kopf, die ihn unter anderem beschimpfen, für den Suizid seiner Mutter verantwortlich machen, als Versager verspotten und zum Selbstmord auffordern. Die Mutter von Lukas und Kati erhängte sich nach mehreren Aufenthalten in Nervenheilanstalten, was gegenüber den Kindern verheimlicht wurde. Nach der Einweisung Lukas in die Psychiatrie lautet die Diagnose: Paranoide Schizophrenie. Das Medikament (Haldol), das er nach seinem ersten Psychiatrieaufenthalt nimmt, setzt er ab und begeht nach neuen Wahnzuständen einen Selbstmordversuch. ..."


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Freitag, 24. August 2007


"one of us ...

mein Nachbar hat sich aufgehängt. Insolvenz."

passe.par.tout


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Samstag, 4. August 2007


"Selbstmord gegen Hartz IV"

Link.


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Lange, Tagebuch

Der Selbstmord entzieht sich der moralischen Wertung. Er ist die freie Entscheidung jedes einzelnen, und eine Gesellschaft, die täglich auf verschiedene Arten Menschen umbringt, hat am allerwenigsten das Recht, ihm diese Entscheidung streitig zu machen. Der Intellekt kann die Tatsache des Lebens entweder unerträglich finden oder vor seiner Vergänglichkeit erschrecken. Pascal, der vor der Gewißtheit seines Todes erschrak, und der Lebensmüde, der sich in die Tiefe zu stürzen wünscht, überschauen den Gipfel ihrer Existenz. Sie gelten als verwirrt. Aber Pascal hat zu Recht darauf hingewiesen, daß jenen, denen die die Phantasie zu ihrem Tode fehlt und die im täglichen Einerlei ihrer Zerstreuung ein Genüge finden, die eigentlich Wahnsinnigen sind. Am glücklichsten aber sind jene, denen die Zerstreuung aus Einsicht gelingt und die, weil sie die Konsequenzen ihres Verstandes fürchten, auf jede Handhabung eben dieses Verstandes verzichten. Es ist der Wille zur Dummheit. Diese höchste Leistung des Intellekts kommt nie zum Ziel, aber solange der Wille andauert, sieht der Intelligente immer noch die Möglichkeit zu leben. (Hartmut Lange: Tagebuch eines Melancholikers, S. 40)


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Freitag, 27. Juli 2007


Johnson, Zwei Ansichten

Die D. vergaß sich nur einmal, als sie an einem Besuchstag in ein Gespräch mit einem Patienten hineinhörte. Der Vater des Kranken erzählte in beiläufigem, überhörbarem Ton etwas von den Leichenschauhäusern der Oststadt, die von Selbstmorden über die Platzzahl hinaus gefüllt seien. - Und das sind nur die geglückten: fügte er hinzu. (Uwe Johnson: Zwei Ansichten, S. 61)


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Walter Kempowski

Weltwoche: Sie haben einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. - Walter Kempowski: Ja, als Häftling in Bautzen, 1950. Mir wäre viel erspart geblieben, wenn es geklappt hätte – aber auch viel entgangen. So ist die Welt. Ich hatte als Dorfschulmeister einen schweren Beruf, andererseits wurde ich Schriftsteller und hatte das Glücksgefühl, mit Büchern durchs Land reisen und das sogenannte Feedback erleben zu dürfen mit meinen Lesern. Dann habe ich nette Kinder, Enkelkinder, erstaunlich fähige Mitarbeiter, und mein Kopf ist klar. (Quelle)


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Mittwoch, 18. Juli 2007


"Erhängt in der Montagehalle ..."

Fünfter Suizid dieses Jahres im Peugeout-Werk Mülhausen.


Mittwoch, 27. Juni 2007


Chris Benoit

In dieser Szene stapeln sich ja die Toten, wie man in diesem Beitrag um den erweiterten Selbstmord des Wrestling-Stars Chris Benoit lesen muss.


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Krausser, UC

"Sie behaupten, Sie haben alles erreicht. Das hört man selten aus einem Mund von kaum vierzig Jahren. Könnte es sein, daß die Phänomene, mit denen Sie kämpfen, Symptome eines Lebensüberdrusses sind? Sind Ihnen Gedanken wie: Ich kenne alles, es ist mir langweilig. Eigentlich könnte jetzt alles zuende sein, es wiederholt sich höchstens etwas - fremd? Haben Sie sich schon mal mit Selbstmordgedanken befaßt?" "Theoretisch, ja. So wie man in ein Flugzeug einsteigt und sich denkt: Was geht der Welt verloren, wenn es abstürzt? Kleinigkeiten, Krimskrams. Das Wesentliche habe ich geschafft. Werde ich schreien, wenn das Flugzeug abstürzt? Nein. Solche Gedanken. Aber ich liebe das Leben zu sehr, um an einen aktiven Suizid zu denken oder etwas Ähnliches heraufzubeschwören." (Helmut Krausser: UC, S. 306)


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Montag, 25. Juni 2007


"Und so beging er Selbstmord"

"Niemand wollte jemals gemein zu Onkel Bernd sein. Es passierte einfach so. Wir sagten ihm niemals etwas ins Gesicht, früher nicht und auch nicht, als so wenig davon übrig war." [hier]


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Freitod wegen Schulverbot

Ein Roma-Mädchen hat sich in dem Dorf Frumoasa in Siebenbürgen (Rumänien) das Leben genommen, weil ihr die Eltern die Schule verboten und sie gegen ihren Willen verheiraten wollten. Laut "Spiegel"-Bericht erhängte sich die 17-Jährige in der Scheune des elterlichen Bauernhofes. Die begabte Schülerin habe vom Abitur und Studium geträumt. Ihre Roma-Eltern hätten dagegen von ihr verlangt, den von ihnen ausgesuchten Mann sofort zu heiraten. [X]


 

Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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