Bizarre Celebrity Suicides

Bizarre Celebrity Suicides

Uncool

Harald Schmidt: (...) Aber ich bin kein Alkoholiker, wie ich es manchmal dargestellt habe. Das habe ich erfunden, weil ich irgendwo ein Foto von Hemingway sah und dachte, würde ich so viel vertragen wie der, das wäre toll. Weltwoche: Wenn Sie Hemingway kopieren, müssen Sie sich auch umbringen. Harald Schmidt: Alles klar. Aber das kommt für mich nicht in Frage. Ich will niemandem zu nahe treten, der sich umgebracht hat. Aber Selbstmord finde ich uncool. (...) Weltwoche: Hatten Sie noch nie Selbstmordgedanken? Harald Schmidt: Doch, natürlich habe auch ich schon an Selbstmord gedacht. Weltwoche: In jüngeren Jahren? Harald Schmidt: Immer mal wieder, so nach dem Motto von Nestroy: Wenn alle Stricke reissen, häng ich mich auf. Aber an die praktische Umsetzung habe ich nie gedacht. Ehrlich gesagt, käme ich mir dabei auch etwas lächerlich vor. Weltwoche: Beim Selbstmord? Harald Schmidt: Ja, weil der so eine Bedeutung bekäme. Doch das Allerschlimmste wäre für mich, dass es niemanden interessiert. Ich hätte vielleicht noch zweimal eine Titelseite in Bild, so in dem Stil, keiner hat’s gewusst, keiner hat’s geahnt, er wirkte immer so lustig, doch hinter der heiteren Maske verbarg sich ein düsterer Mensch, Feierabend. Niemand, absolut niemand, nähme länger Notiz davon. Weltwoche: Das kann Ihnen doch als Toter egal sein. Harald Schmidt:Dazu sage ich, ich glaube definitiv an die Auferstehung. [X]

'Ich nehme alles zurück'

Ein gut geschriebener Artikel über die Suizide einiger deutscher Schriftsteller aus dem Deutschen Ärzteblatt.

Roger Willemsen

Allgemeines Deutsches Sonntagsblatt: Sie haben vor einigen Jahren ein Buch über Selbstmord geschrieben und eine Habilitation zum Thema begonnen. Was hat Sie am Selbstmord fasziniert?

Roger Willemsen: Das Thema beschäftigt mich seit Kinderzeiten. Es hat mich immer interessiert, so etwas wie ein Weltbild des Unglücks zu rekonstruieren. Mir anzugucken wie die Welt aussieht, wenn man nicht aus allem ein in Motiv macht, weiterzuleben, sondern ein Motiv, nicht weiterleben zu wollen. Das schien mir immer erheblich zu sein.

Allgemeines Deutsches Sonntagsblatt: Die Melancholie erheblicher als das Glück?

Roger Willemsen: Ja, weil die Gesellschaft eine fanatisch optimistische Welt ist. Alle Hervorbringungen sind auf Humor, auf Kraft, auf Macht aus. Das andere, das Weltbild des Unglücks ist bestimmt durch Schweigen, durch Ausblenden, durch Verneinung. Das Unglück hat keine telegenen Formen. Ich kann einen wirklich unglücklichen Menschen kaum vor die Kamera setzen. Ihm ist die Öffentlichkeit nicht zuzumuten, und wahrscheinlich ist auch er der Öffentlichkeit nicht zumutbar. [Alles]

Ian Curtis

Heute ist der 25. Todestag von Ian Curtis, dem charismatischen Sänger von Joy Division. Curtis erhängte sich in seiner Küche und wurde dort von seiner Frau Deborah Curtis gefunden, die dieses Ereignis in ihrem Buch "Touching From a Distance: Ian Curtis and Joy Division" beschreibt, was hier zitiert wird. Nach Curtis' Tod formierte sich der Rest der Band als New Order neu. Filmisch verarbeitet wurde dieser Freitod in dem Spielfilm 24 Hour Party People, der die "Madchester"-Szene und insbesondere die Geschichte von Joy Divisions Plattenlabel Factory Records behandelt.
Als weitere Webseite sei noch Remember Ian Curtis erwähnt.

Tristan Egolf

Im Alter von 33 Jahren hat der amerikanische Schriftsteller Tristan Egolf Selbstmord begangen. Ein Gerichtsmediziner im Landkreis Lancaster im US-Bundesstaat Pennsylvania bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass Egolf am 7. Mai an Schussverletzungen gestorben sei, die er sich selbst zugefügt habe. Nach Angaben eines Freunds litt der Autor seit längerem an Depressionen. [Mehr]

An Japans Hof

Die japanische Kronprinzessin Masako war angeblich im vergangenen Jahr zeitweise Selbstmord gefährdet. Das erfuhr das ARD-Hörfunkstudio in Tokio aus der Umgebung des Kaiserhauses. [Mehr].

Hunter S. Thompson beging Selbstmord

Der amerikanische Autor Hunter S. Thompson hat sich am Sonntag im Alter von 67 Jahren erschossen. Er galt in den 70er Jahren als Ikone der amerikanischen Gegenkultur. Thompsons Sohn Juan sagte, er habe seinen Vater mit einer selbst beigebrachten Schusswunde am Kopf tot auf dessen Farm "Owl Creek" in der Nähe von Aspen im Bundesstaat Colorado gefunden. Thompson war der Erfinder des so genannten "Gonzo-Jounalismus", der jeglichen Anspruch auf Objektivität aufgab, und hatte seine größte Zeit in den 70er Jahren. Seine offizielle Webseite ist Gonzo.org gewesen.

Weitere Informationen:
ABC News
Stern.de
Reuters Deutschland
Frankfurter Rundschau
Deutschlandfunk (Audio)
Salon Directory

Kurt Cobain

"I Hate Myself And I Want To Die" - 05.04.1994.

Interview mit Dietl

Berliner Morgenpost: Im "Stern" las man kürzlich, Sie würden sich täglich mit Selbstmordgedanken plagen. Funktionieren Ihre Waffen gegen den Tod nicht mehr?

Helmut Dietl: Ich wollte nur klarstellen, daß wir Komödienschreiber keine Gaudiburschen sind, sondern eher melancholische Menschen. Das war mehr ironisch gemeint, wurde jedoch für bare Münze genommen. Ich will aber nicht verhehlen, daß mich der Suizidgedanke als solcher schon immer beschäftigt hat. Ich glaube, damit bin ich auch nicht allein. Die meisten geben das nur nicht zu, weil sie das für Schwäche halten. Es ist ja auch gar nicht so einfach, einigermaßen unbeschädigt weiterzuleben angesichts dessen, was alles passiert in der Welt. Da kann man sich ja jeden Abend schon nach den Nachrichten die Kugel geben. [X]

John Berryman: Dream Songs to Suicide

by Steve King:

""O yes, I've had to give up somewhat here, illusion on illusion, big books long laboured, a power of working wellness to some, of securing this house, the cocktail hour, -- but I am not without a companion: there's left Fear."

The fear must have left soon after: Berryman started drinking again on January 5th, and jumped from Minneapolis's Washington Avenue Bridge two days later."

Christopher Reeve

Der vor einigen Tagen an den Folgen einer Wundinfektion gestorbene Superman"-Darsteller Christopher Reeve erklärte einmal, daß er in den ersten Tagen nach dem Unfall an Selbstmord gedacht habe, jedoch schnell davon abkam, als er seine drei Kinder sah. Reeve: "Ich konnte sehen, wie sehr sie mich brauchten und wollten und wie glücklich ich war, daß mein Gehirn noch in Ordnung war." [X]

Dean Reeds Freitod

Der "rote Elvis" und die Stasi. Yahoo News über Dean Reeds Freitod.