Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 


Sport ist Mord

Die ehemalige DDR-Leistungssportlerin Ines Geipel hat ein Buch über Robert Enke geschrieben. Rezensionsnotiz und Link zur Leseprobe hier beim Perlentaucher.


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Brigitte Schwaiger

"Kein Platz zwischen Leben und Tod" titelte der Der Spiegel 2006 seinen Artikel zu ihrem Buch "Fallen lassen", das im Jahr 2009 in einer Kundenrezension eines Online-Buchhändlers so beschrieben wurde:

"Es fällt mir schwer, für dieses Buch die richtigen Worte zu finde. Ich würde ja gerne "wunderbar" verwenden, doch auf Grund der Tragik der Geschichte, ist es einfach unpassend. Niemals habe ich ein so offenes und ehrliches Buch über das Thema Suizid gelesen - und ich habe schon viel darüber gelesen. Brigitte Schwaiger erzählt schonungslos und ohne Selbstmitleid die Geschichte ihres Lebens. Zwischen Klinikaufenthalten und der Einsamkeit in der Welt wird der Leser ein Weggefährte von Frau Schwaiger. Das Buch ist grandios geschrieben, zieht einen in den Bann und man wünscht sich so sehr ein Happy End. Aber das Leben ist nun mal kein Roman, und Wünsche werden oft nicht erfüllt. Wie es hier aussieht, sollte jeder selbst herausfinden, es lohnt sich auf jeden Fall. Offen werden Suizidversuche geschildert, und auch die daraus resultierenden Folgen werden glaubhaft und ehrlich erzählt. Der Wunsch nach dem Tod steht immer im Vordergrund, es wird erläutert warum und wieso, doch wirkliche Antworten werden trotz allem nicht gefunden. ..."

Nun wurde sie tot in der Donau aufgefunden.


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Ein zentrales Werk

zum Thema scheint mir hier zu fehlen –

Jean Améry: <a href=www.klett-cotta.de>Hand an sich legen

Es gehörte zu den beeindruckensten Leseerlebnissen, die ich Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre hatte, etwa zu der Zeit, als ich auch das hier bereits erwähnte Buch Der grausame Gott von Alfred Alvarez las.

Ich bin hier über fünf Ecken hineingeraten, vermutlich über die Flohbude.



"Wintersonate"

ist der Titel des Debut-Romans von Eugene Drucker, Mitgründer des Emerson String Quartets.

Ein heftiger und vielschichtiger Roman um Musik und die Grausamkeit des Holocaust, wiederholt auch zum Thema dieses Weblogs, z.B.

""... Ich hatte noch gar nicht zur Pritsche meines Vaters geschaut, da habe ich es schon gewusst. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, weil die Decke zusammengeknüllt war, Brust und Kopf verdeckt hat. Ein Arm hing von der Pritsche; am Handgelenk klaffte ein tiefer Schnitt. Und auf dem Boden lag in einer Blutlache ein Rasiermesser. ...""

Eugene Drucker, Wintersonate, S. 206, Deutsche Übersetzung von Inge Leipold, erschienen im Osburg Verlag, 2010.


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Final Exit

Das Buch Final Exit: The Practicalities of Self-Deliverance and Assisted Suicide for the Dying von Derek Humphry erschien 1991 und verursacht seitdem ziemlichen Wirbel, werden in ihm doch konkrete und praktikable Wege aufgezeigt, wie man sich sicher selbst töten kann. 1993 berichtete die Nachrichtenagentur Reuter: "A step-by-step guide on how to commit suicide has turned into a bestseller in the United States. The book, Final Exit, is meant for people with terminal diseases... Final Exit was written by Derek Humphry, founder of the Hemlock Society, named after the poison the Greek philosopher Socrates took to kill himself more than 2,000 years ago..."


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Ambivalenz der Freiheit

"Die Studie untersucht das suizidale Denken aus kulturwissenschaftlicher Perspektive und mündet in der heutigen Kontroverse um Beihilfe zur Selbsttötung.Um das humane Privileg der Selbsttötung entbrennt in jüngster Zeit erneut eine vielstimmige Diskussion. Die ethische Kernfrage, ob das suizidale Denken wirklich autonom erfolgen kann und ob die Mediziner in Grenzsituationen des Lebens Beihilfe zur Selbsttötung leisten dürfen, verfolgt die transdisziplinär angelegte Studie: zuerst an klassischen Texten der Philosophie, anschließend anhand der soziologischen und psychiatrischen Suizidforschung, wie sie um 1900 vor allem von Emile Durkheim initiiert und Karl Jaspers philosophisch diskutiert wurde. Außergewöhnliche Einblicke in die innere Einstellung suizidaler Menschen ermöglichen die fiktionalen und autobiografischen Texte Ingeborg Bachmanns, Uwe Johnsons, Wilhelm Kamlahs und besonders Jean Amerys." Perlentaucher beobachtet das Buch Ambivalenz der Freiheit. Suizidales Denken im 20. Jahrhundert von Matthias Bormuth.


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Tote Mädchen lügen nicht

Jay Asher: Tote Mädchen lügen nicht. - "Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf "Play" - und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon..."


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Mister Aufziehvogel

"Nun, er hatte nicht die Absicht, sich vor Gericht ziehen zu lassen. Er dachte nicht daran, sich öffentlich vorführen und anschließen aufhängen zu lassen. Da wollte er sich lieber selbst das Leben nehmen. Als er also eines Tages einen GI-Jeep vor seinem Haus halten sah, schoß er sich sofort eine Kugel durch den Kopf. Es wäre ihm natürlich lieber gewesen, sich nach guter alter Samurai-Manier den Bauch aufzuschlitzen, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr. Seine Frau hängte sich in der Küche auf, um ihren Mann 'in den Tod zu begleiten'. [...] Jedenfalls stellte sich heruas, daß der GI ein ganz gewöhnlicher GI gewesen war, der das Haus seiner Freundin suchte" [...] "Nein, wohl kaum. [...] Sie hat die Badewanne vollaufen lassen, das Gesicht ins Wasser gesteckt und sich ertränkt. Du kannst dir vorstellen, daß man schon verflucht entschlossen sein muß, um sich auf die Art umzubringen." (Haruki Murakami -"Mister Aufziehvogel" S.151f)


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Auszug aus "Der Fremde"

"Ein Mann war aus einem tschechischen Dorf aufgebrochen, um sein Glück zu machen. Nach fünfundzwanzig Jahren war er reich und mit Frau und Kind zurückgekehrt. Seine Mutter unterhielt mit seiner Schwester in seinem Geburtsort ein Hotel. Um sie zu überraschen, hatte er seine Frau und sein Kind in einem anderen Gasthof gelassen, war zu seiner Mutter gegangen, die ihn nicht erkannt hatte, als er herein kam. Er war auf die Idee gekommen, zum Spaß ein Zimmer zu nehmen. Er hatte sein Geld gezeigt. Nachts hatte seine Mutter und seine Schwester ihn mit einem Hammer totgeschlagen, um ihn auszurauben, und hatten seine Leiche in den Fluß geworfen. Am Morgen war die Frau gekommen, hatte, ohne es zu wissen, die Identität des Reisenden enthüllt. Die Mutter hat sich erhängt. Die Schwester hatte sich in einen Brunnen gestürzt."

aus "Der Fremde", Albert Camus


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Noel Martin

Angekündigter Selbstmord (mp3): Der durch einen ausländerfeindlichen Gewaltakt seit mehr als 10 Jahren gelähmte Jamaikaner Noel Martin will nicht mehr leiden und am 23.Juli 2007, seinem 48.Geburtstag, in der Schweiz freiwillig aus dem Leben scheiden. Seine Autobiografie ist gerade erschienen: Nenn es: mein Leben. Eine Autobiografie aufgezeichnet von Robin Vandenberg Herrnfeld.


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Alles ist erleuchtet

"Sie sagte, sie habe mit dem Gedanken an Selbstmord gespielt, und sie sagte es so, als hätte sie sich dazu entschieden." S. 327 "[...],als mein Großvater seinen ersten Orgasmus hatte, schnitt sie sich mit dem Messer, das durch das Schnitzen ihrer Liebesbriefe stumpf geworden war, die Pulsadern auf." S. 334 "Großvater ist vor vier Tagen gestorben. Er hat seine Hände aufgeschnittten" S. 338

(Es handelt sich um 2 verschiedene Großväter)

aus "Alles ist erleuchtet" von Jonathan Safran Foer


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Selbsttötungen in der DDR

Zeitlich begrenzt anzuhören: ein DLR-Beitrag über Selbsttötungen in der DDR. Länger haltbar dagegen sind die Bücher, die diesem Beitrag zugrunde liegen: In einem Anfall von Depression. Selbsttötungen in der DDR. Vom selben Autor, Udo Grashoff, erschien vor zwei Jahren auch das Buch Ich möchte jetzt schließen. Briefe vor dem Freitod.



Stendhal, Rot und Schwarz

Seit langem sehnte sie sich aufrichtig nach dem Tod. [...] Auf diese Art zu sterben, doch nicht selber Hand an sich zu legen, ist keine Sünde, dachte Frau de Rênal. Vielleicht kann mir Gott verzeihen, daß ich mich über meinen Tod freue. Sie wagte nicht hinzuzusetzen: Und von Juliens Hand zu sterben, ist mir die höchste Seligkeit. (Stendhal, Rot und Schwarz)


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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