Freitod - Weblog zum Selbstmord
[mit unsäglich origineller GIF-Animation]
 


"Bild"

... will weitgehend auf Berichte über Selbstmorde verzichten": SPIEGEL ONLINE - "Kultur" -.


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Freitode ungünstig für das Image

"Erneut haben zwei ausländische Touristen das „Image“ des Seebades stark geschädigt. Ein 50-jähriger Amerikaner verübte nach einer lauten Auseinandersetzung mit seiner 25-jährigen thailändischen Freundin Selbstmord. Er griff zu einem Messer und schnitt sich die Handschlagadern auf. Ein weiterer Amerikaner stürzte sich aus dem fünften Stock eines an der Soi 9 gelegenen Hotels in den Tod. Lokalen Behörden sind diese Selbstmorde peinlich, weil sie zum schlechten Ruf Pattayas beitragen könnten." [x]


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Triloff: Reisesuizidum

Triloff - Reisesuizidum

Triloff - Happy Suizid

[durch imagesagainstwar.com]



Selbstmordanschläge sind legitim

Der höchste Würdenträger der sunnitischen Moslems hat die Selbstmordanschläge gegen die US-geführten Truppen in Irak als gerechtfertigt bezeichnet. Diese "Märtyrer- Einsätze" seien durch das islamische Recht legitimiert, sagte der Scheich der El-Ashar-Moschee in Kairo, Mohammed Sajjed Tantaui, am Samstag laut einem Bericht der ägyptischen Nachrichtenagentur Mena. Die Angriffe der US-geführten Streitkräfte in Irak seien eine "ungerechte Aggression". Wer angreife, Blut vergieße und die Ehre und das Land eines anderen beschädige, sei "ein Terrorist". [X]


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David Humes Meinung

In seinem 'Essay on Suicide' erklärt David Hume, daß der Freitod die göttliche Vorsehung nicht durchkreuzt und deshalb auch kein Verbrechen gegen Gott sein kann. Wenn ein Eingriff in die Gesetze der Natur eine Sünde wäre, dann müßte jede Einmischung in die Natur frevelhaft sein - nicht nur die Selbsttötung. Auch die Erhaltung der Gesundheit, der Bau von Häusern, die Landwirtschaft oder die Seefahrt wären dann verwerflich. Ein Mensch kann mit seiner Selbsttötung auch kein Unrecht gegen die Gesellschaft begehen. Er fügt ihr keinen Schaden zu, erklärt Hume; er hört lediglich auf, ihr nützlich zu sein. "Nehmen wir einmal, es stünde nicht mehr länger in meiner Macht, die Interesse der Gesellschaft zu fördern und ich würde in zunehmende, Maße eine Last für sie, ja mein Zustand würde sogar andere daran hindern, der Gesellschaft viel nützlicher zu sein als sie es jetzt de facto sind: Wäre dann mein freiwilliger Tod nicht etwas, was gerade die Interessen der Gesellschaft fördert?" (Gerd Mischler: Von der Freiheit, sein Leben zu lassen, S. 74f.)


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So oder so

Ein mittelloser armer Hund, der nicht genug Geld für die Bestattung hinterlassen hat, mag vielleicht vom Friedhof ausgeschlossen werden, aber Selbstmord durch eine Pistole mit vornehmen Ziergriff oder einen Degen mit pariserischem Heft qualifiziert den artigen Besitzer für einen plötzlichen Tod und verleiht ihm das Anrecht auf ein prunkvolles Begräbnis und ein seine Tugenden zur Schau stellendes Denkmal in der Westminster Abbey. (anonymer Autor in der Zeitschrift Connoisseur, 1755)


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Acht Tage Sperrfrist

Voltaire (François Marie Arouet, 1694-1778) erkennt den Entschluß eines Mitmenschen an, sein Leben zu lassen. In seiner Philosophie setzt der Freund Friedrichs des Großen jedoch alles daran, damit dieses "grausame" Vorhaben nicht ausgeführt wird. im 'Dictionnaire Philosophique' schlägt Voltaire körperliche Ertüchtigung, Musik, die Jagd, Theaterbesuche und die Gesellschaft einer liebenswerten Frau als Mittel gegen den Freitod vor. Zwischen der Entscheidung, sich selbst zu töten, und der Ausführung des Vorhabens soll der Selbstmörder unter allen Umständen acht Tage Zeit vergehen lassen. Wenn er nach einer Woche des Wartens immer noch sterben will, dann kann sich der Selbsterhaltungstrieb des einzelnen wirklich nicht mehr gegen den Todeswunsch durchsetzen.


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Freitod im Mittelalter

Insgesamt bringen sich während des Mittelalters dreimal mehr Männer um als Frauen. Die meisten von ihnen erhängen oder ertränken sich, greifen zum Messer oder stürzen sich von den Brücken oder in Schluchten. Die meisten Menschen nehmen sich im März und April sowie im Juli das Leben. In diesen Monaten wirken sich die Entbehrungen der Fastenzeit und die harten Anstrengungen der Feldarbeit am stärksten auf die bäuerliche Gesellschaft aus - menschlicher Organismus und psychische Widerstandskräfte sind geschwächt. Im Wochenverlauf kommt es montags und freitags zu besonders vielen Selbsttötungen. An Montagen könnte die Abneigung vor einer neuen Arbeitswoche im Dienste weltlicher und geistlicher Herrn Menschen in den selbstbestimmten Tod treiben; am Freitag könnte es die Atmossphäre von Reue und Buße sein, die den Sterbewilligen dazu motiviert, seinem Leben ein Ende zu setzen. Der Suizid häuft sich nicht nur zu bestimmten Jahreszeiten und Wochentagen; zwei Drittel der Selbstötungen finden zwischen Mitternacht und Morgengrauen statt. Der mittelalterliche Mensch läßt sein Leben in den einsamsten Stunden des Tages. (Gerd Mischler: Von der Freiheit, sein Leben zu lassen, S. 54)


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In die Freiheit

Der Ausgang aus dem Leben ist euch leichter gemacht als der Eingang. Jeder Augenblick, jeder Ort kann euch lehren, wie leicht es sei, der Natur den Dienst aufzukündigen und ihr Geschenk heimzuzahlen... Sieh dich nur um, überall kannst du dein Elend endigen. Siehst du jene steile Stelle? Dort hinab geht's in die Freiheit! Siehst du jenen kleinen, dürren, verkrüppelten Baum? An ihm hängt die Freiheit! Dein Hals, deine Kehle, dein Herz: lauter Wege, der Sklaverei zu entrinnen. Sind dir diese Auswege zu qualvoll, fordern sie zuviel Mut und Kraft, fragst du nach dem leichtesten Weg zur Freiheit: Jede Ader deines Körpers ist ein solcher Weg! (Seneca)


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Der Mythos jugendlichen Massensuizids in Japan

"In einer Gegenüberstellung japanischer und deutscher Suizidraten weist (Susanne) Kreitz-Sandberg nach, daß die noch Mitte der fünfziger Jahre den internationalen Mittelwert deutlich überragende Selbstmordquote in Japan sich im Zuge der fortgeschrittenen Industrialisierung und Stabilisierung der Lebensumstände auf einem mit Deutschland vergleichbaren Niveau konsolidierte.

Da sich die Quoten seit den sechziger Jahren zunehmend angeglichen haben, existieren heute praktisch keine Unterschiede mehr in der proportionalen Häufigkeit des Jugendsuizids in beiden Ländern.

Die Genese der populären Vorstellung von Japan als Nation mit außergewöhnlich hohen Suizidraten begann in den fünfziger Jahren und hatte ein Jahrzehnt später bereits als überholt zu gelten.

Wichtige Reproduktionsmechanismen dieser Konzeption ortet Kreitz-Sandberg einerseits in den Medien und einem außergewöhnlich ausgereiften Diskursfeld in Japan, das eine spezifische Nachfrage nach kulturellen Erklärungsmustern befriedigt, andererseits in einer unfundierten, zum Teil relativistischen Betrachtung des Suizidphänomens durch Vertreter der Japanforschung, die eine Suizidethik als kulturelle Manifestation interpretieren und als griffigen Parameter für die Identifikation sozialpathologischer Konsequenzen eines rigiden Gesellschaftssystems, eines harten Wettbewerbdrucks in den Bildungsinstanzen oder der Schikanen unter japanischen Schülern instrumentalisieren." Quelle

Einfacher gesagt: Dass sich in Japan mehr Jugendliche umbringen als in Deutschland, stimmt nicht. Auch immer wieder behauptete Zusammenhänge zwischen dem Charakter des japanischen Bildungssystems und einer hohen Suizidrate lassen sich nicht aufrechterhalten.


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Gloomy Sunday

Auf diese Seite gehört ein Hinweis auf das Lied "Gloomy Sunday", und auch auf den sehenswerten Film gleichen Titels ...


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Wut und Wahn

Wut und Wahn. Drei Bücher zum Phänomen des Selbstmordattentats. Ein Beitrag mit Buchvorstellung von Angela Gutzeit in der Frankfurter Rundschau.


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Diskussionen über Internet-Suizidforen

Auch bezugnehmend auf den Doppelselbstmord in Berlin am letzten Sonntag, bespricht der Heise-Newsticker von Neuen Diskussionen um Suizid-Foren im Internet. Siehe dazu auch den Beitrag Suizidalität im Internet vom 3. November. In der Welt spricht Tilman Krause über die Faszination Selbstmord in dem Beitrag Kreuz, Tod und Gruft


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Geklaut beim Salbader
Geklaut beim Salbader

Hinweis in eigener Sache
Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt.

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Zuletzt aktualisiert: 29.02.2024, 09:12 Uhr
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