Freitod - Weblog zum Selbstmord [mit unsäglich origineller GIF-Animation] |
Selbstmord in Österreich & Wien Selbstmord passt zu Österreich, vor allem zu Wien. Ich habe dort lange genug gelebt, um dies zu verstehen. Das Zaubermittel war „die Gas", wie das früher noch giftige Gas dort hieß. Selbstmorde mit Gas waren so häufig, dass man in den Hausfluren der Bassena - Wohnungen zuerst gerochen hat, ob Gasgeruch in der Luft war und sich erst dann die Zigarette angezündet hat. Viele alte und kranke Menschen sind durch Gas aus dem Leben geschieden. Gelegentlich haben sie dann auch noch ihre ungeliebte Nachbarschaft bei den dabei passierenden Explosionen mit in den Tod genommen. Ich selbst hatte einige Zeit eine schwierige Nachbarin und tatsächlich hat auch sie sich mit Gas das Leben genommen. Wie bringen sich die Wiener und Wienerinnen heute um (sich "heimdrehen", wie es dort heißt), frage ich mich? Das Gas ist inzwischen wegen Umstellung auf Erdgas ungiftig geworden, hohe Türme, Brücken und Aussichtsplattformen sind fast überall so abgesichert, dass es schwierig geworden ist, noch runterzuspringen. Ich vermute, die heutige Wiener Variante ist der Selbstmord durch Genuss. Durch Essen bringen sich sicher viele um und noch mehr durch Trinken von Alkohol und durch das Rauchen. Oder manche werden es so machen wie Falco und sich mit dem Auto ins Jenseits befördern. (© Otto Buchegger)
Dostoevskij,
05.11.02, 12:44 ,
katatonik,
6. November 2002 um 03:30:58 MEZ
ach ich weiß nicht die zuschreibung von selbstmord zu bestimmten gegenden aufgrund von so allgemeinen bildern und eindrücken finde ich eher merkwürdig. wenn man etwa die heutige selbstmordstatistik in japan erklären will, kommt man, glaube ich, mit konzepten wie dem traditionellen harakiri/seppuku von samurais nicht weit. wien hat sich, würde ich sagen, in den letzten zwanzig jahren doch sehr verändert. ich finde, dieser ganze wien-tod-konnex ist bestenfalls noch ein klischee für die, die sich nicht davon trennen wollen (touristen, journalisten, neuzuzügler, ...). falco ist übrigens nicht in wien gestorben, und sein tod, ob man den jetzt als suizid betrachtet oder nicht, hat wohl mehr mit einer bestimmten form des popstarlebens zu tun als mit einer bestimmten stadt. meine ich. genuß hat es in wien schon verdammt viel gegeben, auch während die leute sich noch mit gas umgebracht haben, und dass jetzt mehr gesoffen wird, wo's gas nimmer geht, halte ich für ein gerücht. mutmaßlich halten sich beim suizid klischeevorstellungen über seine regionalen "traditionen" deshalb so lange und hartnäckig, weil die, die ihn ausüben, ja nicht widersprechen können.
lafise,
7. November 2002 um 20:16:53 MEZ
Re: Selbstmord in Österreich & Wien Klar ist es schwer, das perfekte mittel zu finden... Ich bin selber gerade auf der suche, aber ich finde einfach keinen weg. In einer kleinstadt in deutschland, wo es keine brücken und nichts gibt, wie soll ich es dann schaffen? An morphium und andere drogen komm ich nich ran, da bin ich zu jung... mit messer, das schaff ich nich, hab es schon öfter probiert. Okay, okay, das hat jetz nich wirklich zu dem obrigem text gepasst aber man sollte doch merken, wie schwer es ist , seinem bescheuerten leben ein ende zu bereiten!
thalia_tipsy,
25. April 2006 um 22:23:29 MESZ
selbstmord hey! ich kann dich verstehen ich bin auch grad auf der suche aber ich finde nichts passendes...ddrogen und dergleichen unzugänglich für mich, von nem dach stürzen, erhängen oder messer fehlt mir dann doch der mut...auch mit magersucht habe ich es probiert doch auch das wollte nicht klappen!! bitte leute sagt mir ein paar Möglichkeiten!!!!!
Wyvery,
20. Juli 2019 um 03:31:33 MESZ
Vielleicht Kohlenmonoxidvergiftung? Soll angeblich schmerzlos sein, zumindest was die Aussagen der Überlebenden betrifft.
arsinoe,
25. April 2004 um 19:59:44 MESZ
Ad Selbstmord in Wien da österreich scheinbar einen sonderstatus in so manchen anderen ländern zu genießen scheint, ist es nur allzu selbstverständlich, dass dieser den bewohnern dieses landes auch in ihrem übrigen tun und treiben zukommt. deiner ungewissheit bezüglich dem freitode der wiener sei ein ende gesetzt! da ich mich eine "wienerin" nennen darf, werd ich einmal so frei sein und dir berichten auf welche art und weise man sich in wien dem tode übergeben kann. du wirst staunen, wie variantenreich dieser sogar ausfallen und wie viel kreativität dahinter stecken kann. der freitod wird in so manchem fall sogar zur großartigster inszenierung, zum reinsten ausbund menschlicher Originalität. da hätten wir z.b. die 08/15 varianten küchenmesser, glasscherbe, in den donau strom schwimmen gehen, ohne jemals zuvor dies eigentümlich handwerk erlernt zu haben, gasexplosionen sind nach wie vor der renner, jedoch werden sie schön langsam von der option "ins-waldviertel-fahren-2.weltkriegsbombe-aufstöbern-und -daheim-mit-handbohrer-versuchen-zu-öffnen" abgelöst. ich weiß, pietätlos. sorry about that. natürlich haben wir auch angenehmeres zu bieten!wie du vorher meintest eben durch genuss. we proudly present: variante "karlsplatz"! wiens drogenumschlagplatz numero uno. für die rechtsbeflissenen unter euch: tod durch hedonismus ist auch auf legalem wege möglich! wie einst papst johannes paul der 2. meinte: "österreich ist die insel der seligen..", in der tat, bei uns ist man bereits im zartem alter von 16 jahren in der lage alkohol LEGAL zu erstehen und an öffentlichen plätzen dann zu genießen. test urteil "äußerst kreativ" erreichte dieser vorfall: ein mann fiel in seiner küche in ohnmacht, und ertrank im wassernapf des eigenen hundes.. den freien fall von öffentlichen gebäuden kann man immer noch erfahren. wenn es einem wirklich ernst ist, dann setzt man sich auch über paragraphen und richtlinien hinweg, oder täusch ich mich da? - ich mein, vielleicht gibt es tatsächlich individuen, die sich, kurz vor ihrem sprung vom donauturm, doch noch mal die rechtlichen folgen des überschreitens einer sperrlinie, welche zwischen diesen menschen und ihrem sprung steht, durch den kopf gehen lassen. aja, zu deiner anmerkung, dass wir den selbstmord auch als "heimdrehen" oder colloquial "hoamdrahn", eine persönliche empfehlung: lausche den süßen klängen folgender weise: Wolfgang Ambros - Heit drah i mi ham. carpe noctem..
kilroy,
29. November 2006 um 03:48:19 MEZ
Suizid in Wien Je mea von de gschissenen Weana se sölba hamdrahn, umso bessa is'es fia Österreich! Ob se si jezd vagiftn, oschtechn oda in die Donau bodn gehn, is Wuascht, - Hauptsoch: Wieda a Wiana weniga!
nix,
6. Oktober 2006 um 00:02:21 MESZ
PHANTASTISCHER ABRISS sowas wundervolles hab ich noch SELTEN gelesen! RIESENKOMPLIMENT!!!!!! |
Geklaut beim Salbader
Hinweis in eigener Sache Das Weblog Freitod definiert schon mit seinem Namen das Thema, das es enthält: Aspekte des Suizids sollen in gesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht erörtert werden. Freitod ist ein kollaboratives Weblog, das allen registrierten Antville-Usern ermöglicht, sich zu beteiligen, indem sie entweder Einträge verfassen oder Kommentare zu den Einträgen schreiben können. Abgrenzend sei gesagt, dass nicht um Sinn und Daseinsberechtigung des Freitodes diskutiert werden soll und dass es sich auch nicht um ein Selbshilfeforum für Gefährdete oder betroffene Angehörigen handelt. Suchen Sie Erste Hilfe, ob selbst oder für eine Freundin oder einen Freund dann probieren Sie diesen Link oder diesen Link (Österreich) aus oder diesen pragmatischen Hinweis: "Nur nicht heute."
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